Neues aus der Biomedizin-Technik: Knie- und Hüftimplantate bald aus Titan-Keramik-Verbundwerkstoffen

Bayerns Wirtschaftsminister Otto Wiesheu (rechts) eröffnet zusammen mit Industriepartnern, hier Dr. Klaus Enßlin, Vorstand des Raumfahrtunternehmens Astrium, den internationalen Kongress für Satellitennavigation "Mercatorpark" in München.


Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt das Projekt des Saarbrücker Werkstoffwissenschaftlers Professor Dr. Jürgen Breme mit einer Sachbeihilfe von 250.000 DM für zunächst zwei Jahre.

Professor Dr. Jürgen Breme von der Saar-Uni arbeitet mit seinem Forscher-Team an der ständigen Optimierung von Titan-Werkstoffen, die die Grundlage für zahlreiche Implantate wie künstliche Knie- und Hüftgelenke bilden.
Das Metall Titan ist besonders biokompatibel, d.h. gut verträglich für den menschlichen Körper – das fremde Teil wird sehr gut angenommen.
Allerdings sind Titanwerkstoffe nicht so verschleißbeständig, wie es gerade für künstliche Gelenke wichtig wäre, die ständig bewegt und beansprucht werden.
Deshalb entwickelt das Forscher-Team um Professor Dr. Jürgen Breme nun einen neuen Verbundwerkstoff aus Titan und Keramik. Die keramischen Anteile zeichnen sich durch ihre Härte aus und machen die Implantate beständiger gegen Abrieb und Verschleiß.
Keramische Partikel werden mit Hilfe einer neu geschaffenen "In-Situ-Technologie" in das Titan eingebettet. Das bedeutet, die Hartstoff-Phasen entstehen erst während des Herstellungsprozesses durch Gießen, pulvermetallurgische Herstellung oder Auftragsschweißen.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt die Saarbrücker Werkstoffwissenschaftler mit einer Sachbeihilfe von 250.000 Mark für zunächst zwei Jahre.
Man erhofft sich viele Anwendungsmöglichkeiten in der Biomedizin-Technik. Der neue Verbundwerkstoff aus Titan und Keramik wird vielleicht manchem Patienten eine Nachoperation ersparen.

Kontakt:

Professor Dr. Jürgen Breme
Werkstoffwissenschaften
Lehrstuhl für Metallische Werkstoffe an der Universität des Saarlandes
Tel. 0681-302-2908/ -2408
E-Mail: wf11jbjb@rz.uni-saarland.de

Media Contact

Hochschul- Presseteam idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Materialwissenschaften

Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Artikel über die Materialentwicklung und deren Anwendungen, sowie über die Struktur und Eigenschaften neuer Werkstoffe.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neuartiges Material für nachhaltiges Bauen

Innovativer Werkstoff für eine energieeffiziente Architektur: Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) stellen in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature Communications ein polymerbasiertes Material mit besonderen Eigenschaften vor. Das…

Neues Antibiotikum gegen Erreger der Flussblindheit und Lymphatischen Filariose

Prof. Achim Hoerauf, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie des Universitätsklinikums Bonn (UKB), und seinem Team ist es in Kollaboration mit der Abteilung Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie…

Evolutionäre Genomik: Folgen biodiverser Fortpflanzungssysteme

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Einrichtung eines neuen Graduiertenkollegs (GRK) in der Biologie an der Universität Göttingen. Das GRK mit dem Titel „Evolutionary Genomics: Consequences of Biodiverse Reproductive Systems…

Partner & Förderer