Internet-Auftritte der deutschen Großstädte unter die Lupe genommen

Wie steht es um die Internet-Auftritte der deutschen Städte? Prof. Dr. Edgar Einemann aus dem Studiengang Informatik/Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Bremerhaven hat im Auftrag des Magazins Focus einen umfassenden Test des Internet-Auftritts der 77 größten deutschen Städte durchgeführt.

Ziel der Untersuchung war, den Stand der Internet-Präsenz der Großstädte im September 2002 zu ermitteln und damit zugleich einen empirisch fundierten Beitrag zur Beurteilung der Ist-Situation von eGovernment auf der kommunalen Ebene zu leisten.

Erstmals werden bei einer solchen Untersuchung alle Zahlen detailliert offen gelegt. Die Ergebnisse sind in einem 60-seitigen Report nachzulesen. Auf Basis von über 10.000 Zahlen und einem Bewertungsmodell wurde eine Datenbank mit vielen Standardabfragen entwickelt, die auch die Eingabe eigener Bewertungen und einen Vergleich mit anderen Städten ermöglicht.

Der Internet-City-Test zeigt die große Dynamik der Internet-Entwicklung in der Vergangenheit und in der Zukunft. „An vielen Stellen wird an neuen Möglichkeiten und Optimierungen gearbeitet, es gibt auf viele Stellen verteilte wenige hervorragende Lösungen und große Unterschiede in der Qualität der Angebote zwischen den Städten. Das lässt auch für die Zukunft eine dynamische Weiterentwicklung vermuten, insofern ist die vorliegende Untersuchung einmal mehr eine Momentaufnahme“, sagt Professor Dr. Edgar Einemann. Und weiter: „Diese Momentaufnahme zeigt ein eGovernment ante portas: Es gibt zunehmende Öffnungen der staatlichen Verwaltung für Online-Aktivitäten von Bürgern und Wirtschaft, aber lediglich erste Anfänge von wirklich medienbruchfreien Anwendungen. Die Schnelligkeit des Voranschreitens wird nicht nur von den angebotenen Lösungen, sondern auch von der Akzeptanz der digitalen Signaturkarte oder von Reduktionen des Sicherheitsanspruches staatlicher Stellen abhängen.“

Jede Stadt wurde auf 139 Indikatoren untersucht, die zu neun Kategorien und fünf Rubriken zusammengefasst wurden. Bewertet wurden insgesamt 59 Indikatoren in der Rubrik „Service für Bürger und Wirtschaft“, 27 Indikatoren in der Rubrik „Stadtinformationen und Tourismus“, 25 Indikatoren in der Rubrik „Politische Information und Bürgerbeteiligung“, 19 Indikatoren in der Rubrik „Wichtige Links“ (Kultur, Gesundheit, Links) und neun Indikatoren in der Rubrik „Benutzerfreundlichkeit“. Die Bewertung erfolgte mittels Punkte.
Insgesamt werden mit „sehr gut“ Bremen (84,2 Prozent der erreichbaren Punkte) und Hamburg (83,1 Prozent) gewertet, mit „richtig gut“ Stuttgart, Düsseldorf und Magdeburg. Als „gerade noch gut“ einzustufen sind Karlsruhe, Berlin, Dortmund, München, Köln und Mainz. Angesichts der heutigen Möglichkeiten sehr schwache Auftritte (und damit bewertet als „ungenügend“) bieten Salzgitter, Recklinghausen, Koblenz und Ingolstadt.

„Nicht zuletzt aufgrund der erheblichen Bemühungen um den Aufbau von Online-Services ist Bremen ein verdienter Testsieger, der auch bei einer ausschließlichen Betrachtung der interaktiven Elemente und der eGovernment-Beiträge auf Platz 1 liegt. Aber Bremen siegt lediglich im Fotofinish. Der hervorragende Auftritt von Hamburg erreicht nahezu die gleiche Punktzahl wie Bremen und liegt immerhin in fünf wichtigen Einzelwertungen auf Platz 1“, erklärt Prof. Einemann.

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Daniela Krause-Behrens idw

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