Software findet und verkauft Fische

Das Technologie-Transfer-Zentrum Bremerhaven (ttz Bremerhaven) ist den Fischen auf der Spur: „Trine, sei wachsam – woher kommt der Fisch?“ Mit dieser Fragestellung lässt sich das Ziel eines soeben abgeschlossenen internationalen Forschungs- und Entwicklungsprojektes am ttz Bremerhaven beschreiben. „Unter dem Namen Trine wurde ein System entwickelt, mit dem Herkunft und Handelswege von Fisch für Tiefkühlprodukte nachvollziehbar werden“, erläutert Claudia Krines, Projektleiterin im Projekthaus Bio-Nord des ttz Bremerhaven.


Hierfür sind die beiden Software-Programme MINITRACER und MINITRADER entwickelt worden. „Nach knapp zwei Jahren Forschungsarbeit steht nunmehr eine Software zur Verfügung, die einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung in der Lebensmittelindustrie leisten kann“, erklärt die ttz-Wissenschaftlerin. Zur Vervollständigung der Arbeiten findet nun die Abschlusskonferenz der beteiligten Partner in Pamplona/ Spanien statt.

Der so genannte MINITRACER ermöglicht die lückenlose Nachverfolgung der Warenherkunft, vom Bord der Fangflotten bis ins Tiefkühlfach. Hinzu kommt der MINITRADER als neue Anwendung, die Online-Auktionen ermöglicht. „Vom Fang bis zur Auktion lässt sich damit nachweisen, auf welchem Weg – und damit natürlich auch in welchen Zeiträumen – die Fische an Ort und Stelle gebracht werden“, so Krines weiter.

Die Systeme ermöglichen beispielsweise auch, dass Teilnehmer während einer Auktion den Fang- und Verarbeitungsweg der angebotenen Ware unmittelbar auf dem Bildschirm aufrufen können. „Dies ist eine Innovation, die der Wirtschaft ebenso wie den Verbrauchern zugute kommt – der Hersteller will natürlich ebenso Sicherheit über die Warenqualität haben wie der Endverbraucher“, betont ttz-Geschäftsführer Werner Mlodzianowski.

Am Projekt Trine waren insgesamt zehn Partner aus sechs europäischen Ländern beteiligt. Dabei handelt es sich sowohl um Unternehmen als auch Forschungseinrichtungen aus Spanien, Portugal, Island, Finnland, England und Deutschland. Darunter sind auch einige kleine und mittelständische Unternehmen aus Fischhandel und -verarbeitung, die sich bereits seit längerem mit Systemen zur Nachvollziehung der Handelskette in der Lebensmittelindustrie beschäftigen.

Aufgrund des hohen Innovationspotenzials und der Anwendbarkeit für die Fischwirtschaft wurde das Projekt von der Europäischen Union mit Geldern aus dem Mittelstandsförderprogramm CRAFT/ European Information Society Technologies unterstützt. Das Projekt Trine hat einen wichtigen Beitrag zur Erarbeitung von ersten Normen im Bereich der Rückverfolgung geleistet.

„Trine ist ein weiteres Beispiel dafür, wie das ttz Bremerhaven den Aspekt des marinen Lebens kreativ und wirtschaftsfördernd umsetzt“, betont Werner Mlodzianowski. „Dabei pflegen wir die enge Kooperation mit der regionalen Wirtschaft, um neue Technologien für die Region gewinnbringend nutzen zu können.“

Dem ttz Bremerhaven sind sechs Forschungsinstitute zugehörig, die sich der Entwicklung moderner marktfähiger Produkte und Prozesse verschrieben haben. Dies sind jeweils das Bremerhavener Institut für Lebensmitteltechnologie und Bioverfahrenstechnik (BILB); das Umweltinstitut; das Institut für Energie- und Verfahrenstechnik (IEV); das Bremerhavener Institut für Gesundheitstechnologien (BIGT); das Bremerhavener Institut für Biologische Informationssysteme (BIBIS) sowie das Bremerhavener Institut für Organisation und Software (BIOS).

Den Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt der Blauen Biotechnologie hat das ttz Bremerhaven im Projekthaus Bio-Nord im Biotechnologiezentrum Bio-Nord in Bremerhaven angesiedelt. Bremerhaven ist von der Europäischen Union als Schwerpunktregion für die Blaue Biotechnologie anerkannt.

Media Contact

Boris Trelle idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Wie die Galvanotechnik durch Digitalisierung effizient wird

SurfaceTechnology GERMANY… Digitalisierung und Hartverchromung aus Chrom(III)-Elektrolyten: Das sind die beiden großen Themen, mit denen sich Forscherinnen und Forscher von der Abteilung Galvanotechnik am Fraunhofer IPA derzeit beschäftigen. Ihre Erkenntnisse…

Ersatz für Tierversuche – jetzt ganz ohne Tierleid

Erstes Gewebe-Modell der Leber völlig ohne Materialien tierischer Herkunft hergestellt. Wissenschaftler*innen der TU Berlin haben mit Hilfe von 3D-Biodruck erstmals ein Modell der Leber aus menschlichen Zellen hergestellt, ohne dabei…

Neue Wege zur mentalen Gesundheit

Magnetspule am Kopf sorgt für antidepressive Effekte… In der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Bonn (UKB) wird derzeit eine Studie zur Erforschung der antidepressiven Wirkung einer…

Partner & Förderer