Polygamie macht keinen Spaß

Äthiopier mit elf Frauen und 77 Kindern gibt Aufklärungsunterricht

Ein Äthopier, der elf Frauen und 77 Kinder hat, ist eine neue Hoffnung im Kampf gegen die hohen Geburtenzahlen: Der 56-jährige Ayattu Nure arbeitet an einer Aufklärungskampagne für Familienplanung und gegen Polygamie. Sein eigenes Leben bezeichnet der Mann als glücklos, denn es fehle ihm am Geld seine Kinder zur Schule zu schicken oder sie als Landwirte arbeiten zu lassen, berichtet BBC-Online.

Nure lebt in der Arsi-Region etwa 300 Kilometer von der Hauptstadt Addis Abeba entfernt. Rund um sein eigenes Haus leben sieben seiner Frauen, die anderen vier leben auf der anderen Seite des Tales. Insgesamt haben seine Frauen mehr als 100 Kinder zur Welt gebracht, aber 23 sind gestorben. Nure war einst ein wohlhabender Mann, der sein Vermögen gerne geteilt hat. Allerdings beklagt er heute, dass die Regierung viel zu wenig gegen solche Schicksale unternehme. Es sei ihm nicht möglich alle Kinder mit ausreichend Nahrung zu versorgen. Zudem sind zahlreiche der Wohnhäuser seiner Frauen in schlechtem Zustand.

Allein der Umstand, dass 40 seiner Kinder in der lokalen Schule Fotos für die Schulakte brauchen, bringt Nure in finanzielle Verlegenheit. Offensichtlich ist der Äthiopier aber nicht alleine mit seinem Schicksal, denn sein 33-jähriger Sohn, der zurzeit arbeitslos ist, hat bereits sieben Kinder und wird demnächst seine vierte Frau heiraten. Sein Vater hat daher beschlossen diese Aufklärungskampagne zu starten: „Macht es wie ich es sage, nicht wie ich es getan habe“, meint der verzweifelte Nure.

Äthiopien ist eines der ärmsten Länder der Welt. Das Bruttosozialprodukt pro Einwohner liegt bei knapp 100 Dollar im Jahr. Mit 17,6 Prozent Kindersterblichkeit, einem jährlichen Bevölkerungswachstum von 2,4 Prozent und nur einen Arzt für 32,650 Einwohner sind die Lebensbedingungen vielerorts katastrophal. Nur 42,7 Prozent der Gesamtbevölkerung von 70 Mio. kann lesen und schreiben.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://news.bbc.co.uk

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