Extreme Niederschläge und Hochwasser im 21. Jahrhundert

Starke Niederschläge und Hochwasser haben Mitteleuropa erst in der jüngsten Vergangenheit heimgesucht. Vor dem Hintergrund des globalen Klimawandels interessieren sich Geographen für die Frage, inwieweit extreme Witterungsereignisse sich in den kommenden Jahrzehnten ändern werden. Mit dieser Thematik befasst sich im Rahmen seiner Dissertation an der Uni Würzburg Matthias Nonnenmacher.

Nonnenmacher ist in der Arbeitsgruppe Klimaforschung am Institut für Geographie bei Prof. Dr. Jucundus Jacobeit tätig. Das Ziel seines Projekts ist es, die Häufigkeit, Intensität und Andauer extremer Niederschläge und Hochwasser für das 21. Jahrhundert abzuschätzen. Diese Arbeit wird durch ein Promotionsstipendium des Cusanuswerks gefördert.

Der Würzburger Diplom-Geograph wird zunächst Niederschlags- und Hochwasserextreme des 20. Jahrhunderts ausfindig machen und untersuchen. Danach ermittelt er die Eigenschaften der zu Grunde liegenden Wetterfronten und Konvektivlagen. Diese Erkenntnisse dienen ihm dann als Ausgangspunkt, um für das 21. Jahrhundert Informationen über Fronten und markante Konvektionsphänomene abzuleiten. Es folgt eine Abschätzung von heftigen Niederschlägen und Hochwassern.

Die Datenbasis für diese Arbeit besteht aus gemessenen Niederschlags- und Abflusszeitreihen sowie aus so genannten Reanalysedaten des National Center for Atmospheric Research (USA). Letztere beinhalten unter anderem atmosphärische Größen wie spezifische Feuchte, Windrichtung und Windstärke, Taupunkt-Temperatur und Bewölkungsgrad. Entsprechende Daten für das 21. Jahrhundert stehen über das Globale Zirkulationsmodell ECHAM-4 des Deutschen Klimarechenzentrums Hamburg bereits zur Verfügung.

All diese Daten will Nonnenmacher dazu nutzen, um die Verhältnisse in Mitteleuropa und im Nordosten der USA miteinander zu vergleichen. Thematisch schließt seine Arbeit an ein Anfang 2003 abgeschlossenes Projekt über „Extreme hydrologische Ereignisse in Mitteleuropa seit 1500“ an, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wurde und an dem die Würzburger Arbeitsgruppe Klimaforschung maßgeblich beteiligt war.

Weitere Informationen:
Matthias Nonnenmacher
Telefon 0931 – 888-4690
Fax 0931 – 888-5544
E-Mail: matthias.nonnenmacher@mail.uni-wuerzburg.de

Media Contact

Robert Emmerich idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-wuerzburg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Geowissenschaften

Die Geowissenschaften befassen sich grundlegend mit der Erde und spielen eine tragende Rolle für die Energieversorgung wie die allg. Rohstoffversorgung.

Zu den Geowissenschaften gesellen sich Fächer wie Geologie, Geographie, Geoinformatik, Paläontologie, Mineralogie, Petrographie, Kristallographie, Geophysik, Geodäsie, Glaziologie, Kartographie, Photogrammetrie, Meteorologie und Seismologie, Frühwarnsysteme, Erdbebenforschung und Polarforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer