Wichtiger Klimaforschungs-Preis für Prof. Dr. Klaus Hasselmann vom MPI für Meteorologie

Der mit 400 000 EUR dotierte Preis würdigt Prof. Hasselmanns bahnbrechenden Beitrag zum wissenschaftlichen und öffentlichen Verständnis des Klimawandels: Seine Forschungsmethoden belegten, dass der jüngste Verlauf der globalen Erwärmung vor allem auf das menschliche Handeln zurückzuführen ist.

Dank seiner hervorragenden Mathematikkenntnisse und seines großen Wissens über die grundlegenden System-Eigenschaften von Ozean, Atmosphäre und Land entwickelte Prof. Hasselmann eine „Fingerabdruck-Methode“, die den Einfluss von Naturphänomenen von den Auswirkungen vermehrter, durch den Menschen bedingter Treibhausgasproduktion trennte. Damit schuf er einen Meilenstein in der Wissenschaft: Erstmals ließ sich also zwischen dem Einfluss des Menschen und der Natur auf den beobachteten Klimawandel unterscheiden.

Prof. Hasselmanns Erkenntnisse waren Hauptbestandteil der neuesten Bewertungen (2007)der Arbeitsgruppe I des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) zum Einfluss des Menschen auf das Klima. Seinen fortwährenden Aktivitäten ist es zu verdanken, dass sich eine breit anerkannte Wissenschaftsgemeide zum Klimawandel geformt hat.

Von 1975 bis 1999 war Prof. Hasselmann Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg. Nach seinem Studium der Physik und Mathematik in Hamburg promovierte er 1957 in Göttingen. Er lehrte in der Zeit von 1961 bis 1972 an der Universität Hamburg, an der Scripps Institution of Oceanography und an der Woods Hole Oceanographic Institution in den USA. Seit 1999 arbeitet er als Emeritus im Max-Planck-Institut für Meteorologie. Prof. Hasselmann wurde mehrfach für seine bahnbrechenden Forschungsarbeiten ausgezeichnet, u.a. mit dem Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt im Jahr 1998. 2002 erhielt er die Vilhelm-Bjerknes-Medaille der Europäischen Geowissenschaftlichen Union.

Der BBVA Foundation Frontiers of Knowledge Award ist bestrebt, weltbeste Forschung und künstlerische Leistung anzuerkennen und zu fördern und kann als zweithöchster Geldpreis nach dem Nobelpreis angesehen werden: jährlich werden 3,2 Mio. Euro für wissenschaftliche und künstlerische Bereiche ausgeschüttet. Er ist der einzige Preis, der auch die Kategorie Klimawandel berücksichtigt. Die Preise werden in acht Kategorien vergeben mit einer Dotierung von 400 000 Euro pro Kategorie. Der Klimawandel-Preis soll sowohl Forschung auf diesem Gebiet als auch praktische Tätigkeiten und Initiativen im Wettlauf gegen den Klimawandel ehren, eines der wichtigen gesellschaftlichen Themen im 21. Jahrhundert. Er wurde zum ersten Mal 2008 an den amerikanischen Wissenschaftler Wallace S. Broecker verliehen.

Die spanische BBVA-Stiftung unterstützt Erkenntnisgewinn, wissenschaftliche Forschung und die Kulturförderung sowie die Vermittlung der Ergebnisse an die Gesellschaft. Diese Bemühungen fließen in Forschungsprojekte, in Bildung und Weiterbildung, Stipendien und Preise. Zu den von der Stiftung bevorzugten Aktivitätsbereichen gehören die Grundlagenforschung, Biomedizin, Ökologie und Schutz der biologischen Vielfalt, Sozialwissenschaften sowie Literatur und musikalisches Schaffen.

Kontakt:

Prof. Dr. Klaus Hasselmann
Tel.: +49 (0)4651/30339
Mobiltelefon: +49 (0)170/9101601
E-Mail: klaus.hasselmann@zmaw.de
Öffentlichkeitsarbeit MPI-M
Christina Rieckers
Tel.: +49 (0)40/41173-387
E-Mail: christina.rieckers@zmaw.de

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Dr. Annette Kirk idw

Weitere Informationen:

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