Übersee-Museum will Klimawandel auf den Eisbohr-Kern gehen

Für Herbst 2010 plant das Übersee-Museum Bremen die Eröffnung eines neuen zentralen Ausstellungsbereichs, der sich auf rund 1.200 Quadratmetern mit globalen und kulturvergleichenden Fragen auseinandersetzt.

„Neben Themen wie Welthandel, Migration und Menschenrechte soll der Klimawandel eine herausragende Stellung in unserem neuen Ausstellungsprojekt einnehmen“, so Direktorin Wiebke Ahrndt. Finanzielle Unterstützung in Höhe von 125.000 Euro kommt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) aus Osnabrück.

„Wir müssen den Menschen stärker als bisher die Bedeutung des Klimas für die gesamte Biosphäre klarmachen, die grundlegenden Mechanismen erklären. Ursachen und Auswirkungen des aktuellen Klimawandels müssen wir verdeutlichen und Handlungsoptionen für das eigene und das gesellschaftliche Handeln herausarbeiten.“ sagte DBU-Pressesprecher Franz-Georg Elpers.

„Neben Originalexponaten werden interaktive Elemente eingesetzt, um die Besucher selbst in das Geschehen einzubeziehen“, so Wiebke Ahrndt. Zur Einstimmung betreten sie ein „Kältehaus“: Hier können sie Erzählungen über die Veränderungen der Winter in Deutschland lauschen, eigene Klimaprognosen erstellen und sie im Verlauf der Ausstellung an verschiedenen Forschungsstationen überprüfen.

Auf das Kältehaus folgt eine „Tomate“, eine in der Polarforschung eingesetzte mobile Unterkunft. Hier werden verschiedene „Klimaarchive“ wie Eisbohr- und Sedimentkerne sowie andere Fossilien vorgestellt, deren Erforschung eine Rekonstruktion vergangener Klimata erlaubt und somit den Besuchern wissenschaftliche Erkenntnisse verständlich macht. „Dem subjektiven Zugang wird die wissenschaftlich gesicherte Beschreibung des Klimas durch die Forschung gegenüberstellt“, erklärt Wiebke Ahrndt.

Die gesamte neugeplante Dauerausstellung zu globalen Themen folgt einer einheitlichen Struktur: Der Besucher erfährt auf anschauliche Weise die Grundlagen eines jeden Ausstellungsbereichs. Er kann durch den weltweiten Vergleich Zusammenhänge entdecken. Schließlich werden ihm Handlungsoptionen für den ganz persönlichen Umgang mit jedem Thema aufgezeigt.

Ahrndt: „Hier zeigt sich die Stärke des Übersee-Museums mit seinen drei Sparten: Durch die Verknüpfung der naturwissenschaftlichen mit völker- und handelskundlichen Fragestellungen werden die gesellschaftlichen Zusammenhänge deutlich. Auf diese Weise gewinnen die Besucher neue Einblicke und Sichtweisen in scheinbar Vertrautes.“

Media Contact

Franz-Georg Elpers idw

Weitere Informationen:

http://www.dbu.de

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