Suche nach neuen Wegen zur Behandlung schwerer Lebererkrankungen

Die Leberforschung am Oberrhein wird von der Europäischen Union über die nächsten drei Jahre mit einer Million Euro gefördert. Die Mittel für das Projekt „Hepatologische Spitzenforschung am Oberrhein“ stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Interreg Oberrhein).

Das von der Universitätsklinik Freiburg und der Universität Straßburg unter Beteiligung des Universitätsspitals Basel und anderer Kliniken in der Region getragene Projekt soll die grenzüberschreitende Forschung insbesondere im Bereich der Virushepatitis voranbringen. Mehr als 600 Millionen Menschen sind weltweit mit dem Hepatitis B oder C Virus infiziert; in der Region ist etwa 1% der Bevölkerung betroffen. Bei der Mehrzahl der Patienten entstehen durch die chronische Virushepatitis keine hochgradigen Leberschäden.

Bei etwa 30% der Patienten kommt es im Laufe mehrerer Jahrzehnte jedoch zu einer fortschreitenden Leberzerstörung (Leberzirrhose) bis hin zu einem Lebertumor. Häufig benötigen diese Patienten dann eine Lebertransplantation.

Im Rahmen des aktuellen Projekts sollen neue Strategien zur Impfung gegen Hepatitis C sowie neue Therapien der Hepatitis B, C und bei Lebertumoren entwickelt werden. Damit wird die Grundlagenforschung am Oberrhein gestärkt. Gleichzeitig wird eine optimale Betreuung von Patienten mit Lebererkrankungen am Oberrhein sichergestellt, da zahlreiche gemeinsame Informations- und Fortbildungsveranstaltungen für Patienten, Ärzte und Wissenschaftler angeboten werden.

Die Forschungsteams in Freiburg und Straßburg unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Robert Thimme, Leitender Oberarzt in der Abteilung für Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie und Infektiologie am Universitätsklinikum Freiburg, und Prof. Dr. Thomas Baumert. Direktor des Instituts für Virologie an der Universität Straßburg, zeichneten sich bereits in der Vergangenheit durch international hochkarätige Forschung im Bereich der Lebererkrankungen aus.

Neben der Förderung durch die Europäische Union wird das Forschungsteam in Freiburg auch durch die deutsche Exzellenzinitiative sowie über das Heisenberg- und das Emmy-Noether Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Zudem besteht über eine DFG-geförderte Forschergruppe eine enge nationale Zusammenarbeit mit der Universität Heidelberg. „Zusätzlich zu dieser bereits bestehenden Unterstützung “, so Prof. Thimme, „bedeutet die jetzt bewilligte Förderung durch die Europäische Union eine wesentliche Stärkung der Spitzenforschung im Bereich von Lebererkrankungen in der Region am Oberrhein.“

Kontakt:
Prof. Dr. Robert Thimme
Abteilung für Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie und Infektiologie
Universitätsklinikum Freiburg
Tel.: +49-761-270-32800
Fax:+49-761-270-37250
E-Mail: robert.thimme@uniklinik-freiburg.de

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Doreen Winkler idw

Weitere Informationen:

http://www.uniklinik-freiburg.de

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