Leibniz-Preise 2010: Doppelter Anlass zum Feiern

Wenn die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) am 15. März in Berlin die diesjährigen Gottfried Wilhelm Leibniz-Preise verleiht, dann hat sie – und mit ihr die Wissenschaft in Deutschland – gleich doppelten Anlass zum Feiern: Zum einen erhalten erneut zehn herausragende Persönlichkeiten aus der Wissenschaft den renommiertesten deutschen Forschungsförderpreis. Zum anderen wird der Leibniz-Preis in diesem Jahr zum 25. Mal verliehen.

Dieses doppelte Jubiläum will die DFG bei der festlichen Verleihung im Leibniz-Saal der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften multimedial würdigen – unter anderem mit einer künstlerischen Soundcollage, die Stimmen von Leibniz-Preisträgerinnen und -Preisträgern und früheren DFG-Präsidenten sowie Töne aus der Welt der Wissenschaft verbindet. Neben diesem „NachKLANG“ lässt die DFG ein Vierteljahrhundert Leibniz-Preis auch in schriftlicher Form Revue passieren: Der von ihr herausgegebene Jubiläumsband „Von märchenhafter Freiheit“ erzählt die Geschichte des Preises und stellt alle bisher ausgezeichneten Forscherinnen und Forscher in Kurzporträts vor.

Seit seiner ersten Verleihung im Jahr 1986 ist der Leibniz-Preis längst zum wichtigsten deutschen Wissenschaftspreis mit hoher internationaler Ausstrahlung geworden, wie DFG-Präsident Professor Matthias Kleiner im Vorwort zum Jubiläumsband betont. Sechs Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben bislang nach dem Leibniz-Preis auch den Nobelpreis erhalten. Auch an anderen Stellen in Wissenschaft und Forschung spielen Leibniz-Preisträgerinnen und -Preisträger herausragende Rollen, sei es an der Spitze von Forschungsorganisationen und Hochschulen oder in der Exzellenzinitiative und anderen großen Forschungsförderprogrammen. Vor allem aber, so Kleiner, sei der Leibniz-Preis „die“ Würdigung der wissenschaftlichen Persönlichkeit. Alle Preisträgerinnen und Preisträger ständen für wissenschaftliche Erkenntnisse und Errungenschaften von höchster Qualität und zeigten vor allem eines: „Auch in der Wissenschaft kommt es besonders auf den Menschen an. Am Ende ist es immer das Individuum, das Wissenschaft und Forschung voranbringt, getrieben vom eigenen Erkenntnisinteresse, von der eigenen Neugier und vom eigenen Mut, neue Fragen zu stellen und neues Terrain zu erkunden.“

Für ihre so erzielten Forschungsleistungen wurden seit 1986 insgesamt 303 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet, 273 Wissenschaftler und 30 Wissenschaftlerinnen. Da der Preis und das Preisgeld in Ausnahmefällen auch geteilt werden können, ist die Zahl der Ausgezeichneten höher als die der Preise: Seit Beginn des Programms wurden 280 Preise vergeben. Von ihnen gingen 97 in die Naturwissenschaften, 79 in die Lebenswissenschaften, 61 in die Geistes- und Sozialwissenschaften und 43 in die Ingenieurwissenschaften.

Seit 2007 haben sich die Bedingungen für die Leibniz-Preisträgerinnen und -Preisträger noch einmal deutlich verbessert: Sie erhalten seitdem in der Regel ein Preisgeld von 2,5 Millionen Euro (zuvor 1,55 Millionen), das sie über einen Zeitraum von bis zu sieben Jahren (zuvor fünf Jahre) nach eigenem Ermessen für Forschungsprojekte verwenden können. Diesen ungewöhnlich flexiblen Umgang mit dem Preisgeld bezeichnete der damalige DFG-Präsident Professor Hubert Markl bereits bei der ersten Preisverleihung 1986 als „märchenhafte Freiheit“, was seitdem praktisch zum Motto für den Leibniz-Preis – und nun auch zum Titel für den Jubiläumsband – geworden ist.

Weiterführende Informationen

Die Verleihung der diesjährigen Gottfried Wilhelm Leibniz-Preise findet am Montag, 15. März 2010, 15 Uhr, in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften am Gendarmenmarkt, 10117 Berlin, statt.

Vertreter der Medien sind herzlich willkommen; um vorherige Anmeldung wird gebeten im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DFG, Jutta Höhn, Tel. 0228 885-2443, Jutta.Hoehn@dfg.de.

Unter derselben Adresse kann auch ein Rezensionsexemplar des Jubiläumsbandes „Von märchenhafter Freiheit – 25 Jahre Spitzenforschung im Gottfried Wilhelm-Leibniz-Programm“ angefordert werden.

Ausführliche Informationen zum Leibniz-Preis und den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern finden sich unter: www.dfg.de/gefoerderte_projekte/wissenschaftliche_preise/leibniz-preis/2010/index.html

Ansprechpartnerin in der DFG-Geschäftsstelle zum Leibniz-Preis ist Ursula Rogmans-Beucher, Gruppe Qualitätssicherung und Verfahrensentwicklung, Tel. 0228 885-2726, Ursula.Rogmans-Beucher@dfg.de

Media Contact

Marco Finetti idw

Weitere Informationen:

http://www.dfg.de

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