IP-Management Award 2012

Das Management von Intellectual Property, kurz IP, stellt einen wesentlichen Baustein der Unternehmensstrategie dar. Dies zeigt sich in den jüngsten Schutzrechtstreitigkeiten von Technologieunternehmen wie Apple, Motorola, LG und Osram.

Um Unternehmen die Möglichkeit zu geben, ihr IP-Management mit dem anderer Firmen zu vergleichen, vergibt das Fraunhofer IAO jährlich den IP-Management-Award in Kooperation mit der Management Circle AG. Im Rahmen der Jahrestagung »Patente 2012« am 7. März in München wurde der Preis nun bereits zum fünften Mal vergeben.

48 Unternehmen gingen ins Rennen um den begehrten Award, fünf davon kamen in die engere Auswahl der Jury, bestehend aus dem Leiter des Informationswesens des DPMA, Hubert Rothe, dem bekannten Autor, Patentanwalt und Professor Dr.-Ing. Cohausz, dem Direktor des Beratungsunternehmens IP*SEVA, Dr. Bertram Huber, und den drei Fraunhofer-Experten Marc Rüger, Dr. Helmut Appel und Truong Le. Bewertungsgrundlage war ein Fragebogen, der Aufschluss über die Aktivität, Qualität und Organisation des IP-Managements der teilnehmenden Unternehmen gab und einen Vergleich mit dem Durchschnitt und mit den Besten ermöglichte.

Zusätzlich analysierte die Jury Faktoren wie das Überwachungs- und Verteidigungssystem, die Forschungs-Netzwerke, das Erfindungsbewertungs- und Evaluierungssystem, die Einbindung der IP- in die Firmenpolitik und die Rolle von IP bei der Entwicklung des Geschäfts.

Die drei Gewinner konnten durch unterschiedliche Stärken überzeugen: Der dritte Preis ging an die Firma Wittenstein AG, einen Spezialisten für Getriebe. Die Wittenstein AG hat in den letzten Jahren seine Patentarbeit intensiviert und eine starke interne IP-Organisation aufgebaut, welche die Innovationsprozesse des Unternehmens nachhaltig stärkt.

Nachhaltig beeindruckt war die Jury auch vom IP-Management-System des türkischen Unternehmens Arçelik A.ª, das den zweiten Platz errang. Im Markt der elektrischen Haushaltsgeräte ist das Unternehmen mit ca. 18 000 Mitarbeitern mittlerweile ein Global Player. Vor 1996 war Arçelik A.ª. ein produzierendes Unternehmen ohne eigene Schutzrechte, mittlerweile verzeichnet das Unternehmen jährlich mehr als 140 Erfindungen. Neben dem herausragenden Forschungsnetzwerks in der Türkei verknüpft Arçelik A.ª. vorbildlich das unternehmensweite Balanced Score Card System mit Patent bezogenen Leistungskennzahlen.

Deutlicher Gewinner des diesjährigen Wettbewerbs war die Bürkert Fluid Control Systems. Bürkert stellt hauptsächlich Magnetventile und Produkte und Komponenten für die Mikrofluidik und die zugehörige Steuerungstechnik her. Die Firma hat seit 2005 systematisch ein leistungsstarkes IP-Management-System aufgebaut. Zunächst wurde das Schutzrechtsportfolio »verschlankt«, um Kosten einzusparen. Mit konsequenten Maßnahmen gelang es dem Unternehmen, auf Messen und am Zoll Plagiate erfolgreich aus dem Verkehr zu ziehen. Durch solche Erfolge sind Geschäftsführung sowie die 2100 Mitarbeiter bei Bürkert hoch motiviert, die Prozesse des IP-Management-Systems zu unterstützen.

Ansprechpartner:
Fraunhofer IAO, Truong Le, Dr. Helmut Appel
Telefon +49 711 970-2108, -2268
truong.le@iao.fraunhofer.de, helmut.appel@iao.fraunhofer.de

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Claudia Garád Fraunhofer-Institut

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