Innovationspreise von Rolls Royce und Germanischer Lloyd gehen an Rostocker Maschinenbaustudentin

So erhielt die 25-Jährige von der Klassifikationsgesellschaft Germanischer Lloyd (GL) den GL „Award for Young Professionals 2010“, der „innovative Ideen zur Steigerung der Effizienz von Schiffen bzw. deren Betrieb“ würdigt. „Anliegen ist es, Studenten für Technik zu faszinieren und die Attraktivität des Ingenieurberufs zu fördern“, sagt ein Sprecher des GL.

Bereits im Frühjahr wurde die Maschinenbaustudentin für ihre Arbeit mit dem Innovationspreis von Rolls-Royce Marine – ein Unternehmen, das Schiffssysteme baut, geehrt. Die Auszeichnung wurde im Rahmen eines Europäischen Forschungsvorhabens vergeben.

Katja Hartig stellte ein Konzept für ein Containerschiff vor, bei dem auf den Austausch von Ballastwasser ganz verzichtet werden kann. Die mögliche Lösung: Die Tanksysteme werden so konstruiert, dass das Ballastwasser zwischen den Tanks hin und her gepumpt wird, um die erforderliche Gewichtsverteilung zu erreichen und es nicht in Kontakt mit Meereswasser kommt.

Der Betreuer der jungen Studentin, Professor Robert Bronsart vom Lehrstuhl für Schiffbau der Universität Rostock, ist auch durch die große Resonanz von Reedern und Umweltschutzorganisationen stolz auf das Ergebnis: „Das ist eine Bestätigung unserer Arbeit. Wir werden weiter intensiv an diesem Thema forschen“.

Nach Schätzungen der International Maritime Organisation (IMO), der für Schifffahrt zuständigen Unterorganisation der UNO, werden jährlich etwa über zehn Milliarden Tonnen Ballastwasser durch Fracht- und Passagierschiffe befördert und im Zielhafen wieder abgelassen. „Dadurch werden Kleinstlebewesen zusammen mit dem Seewasser in die Ballasttanks gepumpt und später in anderen Regionen freigesetzt“, schildert Prof. Bronsart das Problem. „Das ist weltweit eine Bedrohung für die maritimen Ökosysteme“. Jetzt sind die Forscher gefragt, neue Technologien für den Ballastwasseraustausch zu entwickeln. Die Rostocker sind da bereits auf gutem Weg.

Katja Hartigs innovatives Konzept hat die Fachwelt aufhorchen lassen. „Es entspricht jetzt schon allen Sicherheitsanforderungen“, sagt Prof. Bronsart und kündigt an: „Wir werden die Ideen weiter entwickeln“. Bronsart verweist darauf, dass durch „den zunehmenden globalen Seeverkehr auch der Transport von Ballastwasser rasant angewachsen ist“.

Schiffe mit innovativen Systemen entwerfen, das ist es, was Katja Hartig beruflich reizt. Von den über 1.000 Studierenden an der Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik ist sie eine der wenigen Frauen. Für Mathe und Physik hat sie sich in der Schule frühzeitig begeistert. „Ich habe genau den richtigen Beruf gewählt“, ist die junge Rostockerin überzeugt. Und die Herausforderungen sind groß. Bis 2016 müssen Handelsschiffe laut einer internationalen Vorschrift weltweit umgerüstet werden.

Nach dem Auslandssemester in St. Petersburg schreibt Katja Hartig ab Herbst an ihrer Diplomarbeit und schon jetzt sind Unternehmen auf die erfolgreiche junge Frau aus Rostock aufmerksam geworden.

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