Höchster deutscher Wissenschaftspreis geht erneut nach Köln

Der Physiker Prof. Dr. Martin Zirnbauer erhält von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ein Preisgeld von 2,5 Mio. Euro. Die Mittel hat er in den nächsten sieben Jahren für seine Forschung zur Verfügung. Der Rektor der Universität zu Köln, Prof. Dr. Axel Freimuth, gratulierte dem Preisträger persönlich: „Die Leistungen des Kollegen haben international eine exzellente Reputation. Ich freue mich sehr und gratuliere ihm herzlich im Namen der gesamten Universität.“

Prof. Dr. Martin R. Zirnbauer ist einer der weltweit führenden mathematischen Physiker. Seine Forschungsinteressen gelten hauptsächlich der kondensierten Materie und hier wiederum insbesondere mesoskopischen elektronischen Systemen, die aufgrund von Unordnung oder eines Mangels an geometrischen Symmetrien Chaos aufweisen. Herausragende Beispiele seines Wirkens sind die Forschungen zur Color-Flavor-Transformation und die Verallgemeinerung der drei Wigner-Dyson-Universalitätsallianzen von Zufallsmatrizen auf den sogenannten „tenfold way“. Diese und weitere Arbeiten zeichnen sich vor allem durch die geschickte Übersetzung von Fragen der Physik in die Sprache der modernen Mathematik und durch eine konsequente mathematische Argumentation aus. Damit leistete Zirnbauer inhaltlich und methodisch Pionierarbeit und stimulierte überdies das erfolgreiche Zusammenarbeiten von Mathematik und Physik.

Martin R. Zirnbauer studierte Physik an der Technischen Universität München und in Oxford, wo er auch promovierte. Sein wissenschaftlicher Werdegang ist durch Arbeitsaufenthalte am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg und am California Institute of Technology/Pasadena geprägt. Mit gerade 29 Jahren wurde er 1987 auf eine Professur in Köln berufen, wo er seit 1996 Lehrstuhlinhaber ist.

Ziel des höchstdotierten deutschen Förderpreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ist es, die Arbeitsbedingungen herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu verbessern, ihre Forschungsmöglichkeiten zu erweitern, sie von administrativem Arbeitsaufwand zu entlasten und ihnen die Beschäftigung besonders qualifizierter jüngerer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu erleichtern.

Leibniz-Preisträger in Köln
Seit Beginn des Programms haben acht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität zu Köln den Leibniz-Förderpreis erhalten. Die Preisträger waren:
2007 Prof. Dr. Jens Claus Brüning, Institut für Genetik, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät — 2006 Prof. Dr. Thomas Mussweiler:

Institut für Psychologie, Erziehungswissenschaftlichen Fakultät — 2005 Prof. Dr. Axel Ockenfels.Staatswissenschaftliches (Volkswirtschaftliches) Seminar, Wirtschaft- und Sozialwissenschaftliche Fakultät —2001 Prof. Dr. Martin Krönke, Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene, Medizinische Fakultät —1997 Prof. Dr. Andreas Kablitz, Romanisches Seminar, Philosophische Fakultät — 1996 Prof. Dr. Ulf-Ingo Flügge, Botanisches Institut, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät —1995 Prof. Dr. Thomas Schweizer, Institut für Völkerkunde, Philosophische Fakultät, 1992 Peter Schneider Mathematisch.-Naturwissenschaftliche Fakultät

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Gabriele Rutzen idw

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