Hochdotierter Chirurgie-Forschungspreis erstmals nach Leipzig vergeben – Dr. Philip Zeplin geehrt

Dr. Philip Zeplin erforscht seit 2008 die Eigenschaften und medizinische Nutzbarkeit von Spinnenseide. Das natürliche, reißfeste, verträgliche und dauerelastische Material wird biotechnologisch mit Hilfe von Bakterien auf Grundlage eines Gens der Gartenkreuzspinne hergestellt.

Dr. Zeplin konnte im Labor zeigen, dass mit Spinnenseide beschichtete Silikonimplantate für den Organismus verträglicher sind als herkömmliche.

„Bei den ummantelten Implantaten traten keinerlei Entzündungen auf. Auch gab es keine sogenannte Kapselfibrose, eine Abstoßungsreaktion, bei der sich um das Implantat verhärtetes Bindegewebe bildet, was schließlich zu Schmerzen und Verformungen führen kann und eine chirurgische Entfernung notwendig macht“, erklärt der plastische Chirurg.

„Durch die Entwicklung von Spinnenseiden-Implantaten für den Einsatz in der Humanmedizin könnten also derartige Probleme demnächst der Vergangenheit angehören.“

Und auch Katheter oder Shunts könnten laut Zeplin durch eine Spinnenseide-Beschichtung noch verträglicher werden. Es gäbe dann keine Abstoßungsreaktionen, keine Entzündungen und keine Verwachsungen mehr.

Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich in der Fachzeitschrift Advanced Functional Materials veröffentlicht:

Zeplin PH et al. Spider silk as a bioshield to reduce periprosthetic fibrous capsule formation. Adv Funct Mat 2014 DOI: 10.1002/adfm.201302813

Der Von–Langenbeck-Preis ist der höchstdotierte Preis der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH). Er ist benannt nach dem Gründer der Gesellschaft Bernhard von Langenbeck und wird jährlich für die beste Forschungsarbeit im gesamten Bereich der Chirurgie vergeben.

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Ines Christ idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.uniklinik-leipzig.de/

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