Herausragende Forschung zum genetisch bedingten Gedächtnisverlust

Im Rahmen der 9. Tagung der Deutschen Neurowissenschaftlichen Gesellschaft wurde der Schilling Forschungspreis 2011 an Dr. Shahaf Peleg, 31, vom European Neuroscience Institute Göttingen (ENI) verliehen.

Der Preis wird von der Hermann und Lilly Schilling-Stiftung im Stifterverband mit 20.000 Euro dotiert und von der Deutschen Neurowissenschaftlichen Gesellschaft alle zwei Jahre für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Hirnforschung verliehen.

Die Auswahl des Preisträgers erfolgt durch den Vorstand der Neurowissenschaftlichen Gesellschaft. Er soll junge Wissenschaftler/innen bis zu einem Alter von 35 Jahren in ihrer Forschungsarbeit unterstützen. Die Preisverleihung fand am Freitag, 25.03.2011, ab 15 Uhr im Rahmen des Neurowissenschaftlichen Kongresses in Göttingen statt.

Der diesjährige Preisträger wird für seine Arbeiten über epigentische Mechanismen und deren Beteiligung an altersbedingtem Gedächtnisverlust ausgezeichnet. Der aus Beer-Sheva, Israel, stammene Biologe konnte zeigen dass eine Steigerung der Histon 4 Lysin 12 (H4K12) Azetylierung im Hippokampus durch Histondeazetylase (HDAC) Inhibitoren die spezifisch durch Lernprozesse ausgelöste Genexpression wieder in Gang setzt. Im Tierversuch ergaben sich deutliche Verbesserungen der Gedächtnisfunktionen und der kognitiven Fähigkeiten. Mit diesen Erkenntnissen ergeben sich neue Ansätze zur Therapie neurodegenerativer Erkrankungen. Die Arbeiten von Peleg wurden in hochrangigen Journals wie Science, Nature und Cell publiziert.

Die Hermann und Lilly Schilling-Stiftung zielt in ihrem Förderprogramm auf eine Verzahnung von neurowissenschaftlicher Grundlagenforschung mit der Anwendung der Erkenntnisse in der Klinik zur Schaffung neuer Therapieansätze ab. Sie ist eine von über 470 Stiftungen, die das DSZ – Deutsche Stiftungszentrum im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft betreut.

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Nicole Germeroth idw

Weitere Informationen:

http://www.stifterverband.de/

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