Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) verleiht Innovations- und Dissertationspreis

Der Innovationspreis ging in diesem Jahr an zwei Teams. Die von René Keller, Detlef Schoder und Stefan Sick entwickelte Innovation News2Paper – Professionelles Informationssystem und Layoutmaschine zur massenhaften Fertigung kundenindividueller Druckerzeugnisse verringert Informationsüberflutung – eines der zentralen Probleme einer zunehmend digitalisierten Welt.

Mit wenig Aufwand können sowohl inhaltliche Interessen als auch Drucksatzformate in News2Paper personalisiert werden. Die hier prämierte Innovation mit hohem Informatikbezug wurde nicht nur mehrfach patentiert, sondern hat über eine Spin-Off-Firma bereits beachtliche Markterfolge erzielt. Sie leistet einen signifikanten Beitrag zur Erstellung individueller Medieninhalte und -formate.

Das von Patrik Bichsel, Jan Camenisch, Thomas Groß und Victor Shoup bei IBM Research – Zürich entwickelte Smart Identity Card System – ein autonomes, anonymes Credentialsystem – bietet starke Authentifizierung und Unverkettbarkeit mit sicheren Schlüsseln bei geringem Ressourcenbedarf. Die Innovation zeichnet sich gegenüber bisherigen Vorschlägen vor allem durch enorme Effizienzsteigerungen aus. Geschäftsmodelle, die auf elektronischen Identitätskarten aufbauen, entwickeln sich in vielen Alltagsbereichen. Innovationen wie die hier prämierte fördern das Vertrauen der Bürger in den Schutz ihrer Daten. Sie können so die gesellschaftliche Akzeptanz von Lösungen etwa in der elektronischen Verwaltung stärken. Zum Innovationspreis finden Sie unter http://innovationspreis.gi-ev.de/ weitere Informationen.

Den Dissertationspreis erhält Dr. Sven Schewe, der an der Universität des Saarlandes zum Thema „Synthesis of Distributed Systems“ promoviert hat. Das Verständnis von Parallelität und die Entwicklung und Nutzung paralleler und verteilter Systeme sind klassische Ziele der Informatik. Angesichts der heutigen Bedeutung von Mehrkernarchitekturen oder verteilten Diensten ist dieses Thema aktuell wie selten zuvor. Indem er das Syntheseproblem für verteilte Systeme löst, liefert Sven Schewe einen bedeutenden Beitrag zum Verständnis von Parallelität. Obwohl die Synthese, also die automatische Ableitung einer Implementierung aus einer Spezifikation eine der großen Herausforderungen der Informatik ist, war die Frage, für welche Systemarchitekturen das Syntheseproblem überhaupt lösbar ist, bis zur Dissertation von Sven Schewe offen. Informationen zum Dissertationspreis finden Sie unter http://www.gi-ev.de/wir-ueber-uns/wettbewerbe/gi-dissertationspreis.html.

Weitere Informationen zur Tagung INFORMATIK 2009 in Lübeck finden sich unter http://www.informatik2009.de.

Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) ist eine gemeinnützige Fachgesellschaft zur Förderung der Informatik in all ihren Aspekten und Belangen. Gegründet im Jahr 1969 ist die GI mit ihren heute rund 24.500 Mitgliedern die größte Vertretung von Informatikerinnen und Informatikern im deutschsprachigen Raum. Die Mitglieder der GI kommen aus Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Lehre und Forschung.

Cornelia Winter, 0228-302147, cornelia.winter@gi-ev.de

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Cornelia Winter idw

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