CESAR-Preis 2013 für translationale onkologische Forschung an Lukas Kenner und Helmut Salih

Forschungsschwerpunkt von Prof. Lukas Kenner, Wien, stellt die Analyse pathogenetischer Mechanismen hoch maligner T-Zell Lymphome dar. Die sogenannten Anaplastic Large Cell Lymphome (ALCL) werden häufig durch eine Translokation namens NPM-ALK verursacht.

Durch die Forschungsergebnisse mit transgenen Mäusen ist es beispielsweise gelungen, einen 27 jährigen, therapierefraktären ALK+ ALCL Patienten mit Imatinib zu behandeln. Unter der Imatinib Therapie war der Patient innerhalb von 10 Tagen tumorfrei und ist seit nunmehr 26 Monaten in klinischer Remission. Prof. Kenner analysiert Labortiermodelle vor allem unter dem Aspekt translationaler Ansätze in der Onkologie.

Ebenfalls an translationalen Therapieansätzen arbeitet Prof. Helmut Salih in Tübingen. Er widmet sich der Erforschung von Mechanismen und Molekülen, welche die Interaktion von Tumorzellen mit dem Immunsystem beeinflussen und Tumorzellen ermöglichen, sich der Immunkontrolle zu entziehen. Basierend auf diesen Arbeiten entwickelt er derzeitig immuntherapeutische Strategien zur Behandlung maligner Erkrankungen. Ein Schwerpunkt ist dabei die Entwicklung optimierter Antikörper und Fusionsproteine, um eine Immunantwort von Abwehrzellen gegen Leukämiezellen zu induzieren. Wohlgemerkt soll dabei der gesamte Weg, von der Entwicklung und präklinischen Testung bis zur klinischen Erprobung im Patienten, an der Universität erfolgen, ohne von der pharmazeutischen Industrie abhängig zu sein.

Die Umsetzbarkeit dieser Strategie konnte kürzlich in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung Immunologie anhand der Entwicklung eines Fc-optimierten FLT3-Antikörpers bis zur erfolgreichen klinischen Behandlung von Patienten mit akuter Leukämie belegt werden.

Während einer Festveranstaltung im Historischen Speisesaal des Evangelischen Stifts Tübingen würdigte der Präsident der CESAR, Prof. Dr. Ulrich Jaehde, Universität Bonn, die wissenschaftliche Leistung der beiden Preisträger. lm Namen der CESAR wünschte Prof Dr. Ulrich Jaehde beiden Preisträgern auch weiterhin viel Erfolg.

CESAR: Die CESAR Central European Society for Anticancer Drug Research-EWIV möchte die Forschung und Entwicklung von neuen Medikamenten, Therapien und Therapiestrategien in der Onkologie fördern. Der Non-Profit-Organisation gehören Klinische Onkologen, Pharmazeuten, Chemiker und Biologen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an, die in der präklinischen, translationalen und klinischen Forschung im Bereich der Tumortherapie arbeiten.

Media Contact

Dr. Berta Moritz idw

Weitere Informationen:

http://www.cesar.or.at

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