Internationaler Preis geht an einen halleschen Nachwuchswissenschaftler

Die Gesellschaft für Tränenfilm und Augenoberfläche verleiht ihren „Travel Award“ anlässlich der fünften internationalen Konferenz der Tear Film & Ocular Surface Society (TFOS) vom 5. bis 8. September 2007 in Taormina Sizilien/Italien) an den halleschen Doktoranden Fabian Garreis.

Der Naturwissenschaftler beschäftigt sich mit „antimikrobiellen Peptiden an der Augenoberfläche“. Der 28-Jährige arbeitet in der Arbeitsgruppe von Professor Dr. Friedrich Paulsen am Institut für Anatomie und Zellbiologie. Der Preis ist mit 1500 Euro dotiert und wird an Nachwuchswissenschaftler mit Fortschritten auf dem Gebiet der Tränenfilm- und Augenoberflächenforschung vergeben.

Die Augenoberfläche befindet sich im ständigen Kontakt mit der Umwelt (zum Beispiel, wenn man sich mit dem bloßen Finger eine Kontaktlinse einsetzt) und dadurch auch mit Bakterien und bakteriellen Bestandteilen. Neben verschiedenen protektiven antimikrobiellen Substanzen in der Tränenflüssigkeit sind auch das Epithel der Hornhaut und der Bindehaut in der Lage, sich vor einer mikrobiellen Invasion durch die Produktion eines ganzen Arsenals antimikrobieller Peptide (AMPs) zu schützen. Ein Teil dieser AMPs wird erst auf einen mikrobiellen Reiz hin gebildet und stellt damit eine Art körpereigener Antibiotika dar.

Über die Regulation der AMPs untereinander sowie auf andere Moleküle des Tränenfilms liegen bislang nahezu keine Befunde vor. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) am halleschen Anatomie-Institut geförderte Projekt verfolgt das Ziel, eine Landkarte der Verteilung bekannter AMPs an der Augenoberfläche zu erstellen. Darüber hinaus sollen die Bedeutung der weitgehend unbekannten AMPs Psoriasin und Angiogenin untersucht werden, der Einfluss verschiedener Stimulanzien (Bakterienbestandteile, Zytokine, Sauerstoff-mangel, UV-Strahlung) auf die Produktion und auf die Regulation der AMPs erforscht werden. Die Ergebnisse sollen zum Verständnis verschiedener Reaktionen und Erkrankungen an der Augenoberfläche und darüber hinaus zum allgemeinen Verständnis der Produktion und Regulation antimikrobieller Peptide beitragen und Erkrankungen der Augenoberfläche neue Perspektiven eröffnen.

Jens Müller
Pressesprecher
Universitätsklinikum Halle (Saale)
Medizinische Fakultät der
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