Rattenzähne brachten den Durchbruch
Wissenschaftler der Fakultät für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität Witten/Herdecke zählen zu den Gewinnern des BMBF-Bionik-Wettbewerbs
Die Natur als Vorbild für technische Verfahren? Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hatte einen Bionik-Wettbewerb ausgeschrieben. 150 Forscher aus ganz Deutschland reichten ihre Forschungsprojekte ein. Seit gestern stehen die sechs Gewinner fest: Einer davon ist, zusammen mit dem Fraunhofer-Institut UMSICHT in Oberhausen, die zahnmedizinische Fakultät der Universität Witten/Herdecke. Das Team um Prof. Dr. Wolfgang Arnold und Dekan Prof. Dr. Peter Gängler hatte im Rahmen der Kooperation wesentliche Erkenntnisse über die Struktur von Rattenzähnen geliefert – Grundlage für selbstschärfende Schneideverfahren, wie sie künftig in Zerkleinerungsmühlen der Kunststoffindustrie eingesetzt werden könnten.
Überraschende Erkenntnis der Forscher nach der Analyse von Rattenzähnen, die ständig nachwachsen: Die alte Regel „hart schneidet gut“ stimmt nicht. Vielmehr sind Schneide- und Zerkleinerungswerkzeuge widerstandsfähiger, wenn sie über eine bestimmte Komposition von Materialien mit unterschiedlichen Härtegraden verfügen. Unter dem Rasterelektronenmikroskop der Universität Witten/Herdecke zeigte sich das Geheimnis der Rattenzähne: Sie sind innen weicher als außen und können die beim Nagen auftretenden hohen Scherkräfte besser ausgleichen, was zu einer geringeren Abnutzung führt.
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