BMBF fördert Synchrotronstrahlungsprojekt mit 155.000 Euro

Forschungskooperation mit Universitäten in München und Hamburg

Wie können Speicherelemente für Computer noch kleiner gemacht werden und dabei immer mehr Daten tragen? Welche Eigenschaften haben magnetische Speicherelemente in der Größe einiger Atome? Um der Chip-Industrie die Antworten hierfür liefern zu können, haben sich Physiker der Freien Universität Berlin, der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Universität Hamburg zusammengeschlossen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt im Rahmen der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung zum Thema „Erforschung der kondensierten Materie mit Synchrotronstrahlung. Nur etwa ein Viertel der eingereichten Anträge wurde vom BMBF bewilligt. Die Freie Universität erhält für ihr Teilprojekt 155.000 Euro.

Mithilfe der Synchrotronstrahlung von BESSY II, der Berliner Elektronenspeicherringgesellschaft für Synchrotronstrahlung mbH in Berlin-Adlershof, erforschen Experimentalphysiker der Freien Universität (FU) Berlin verschiedene Materialien. Die Forscher um Prof. Dr. Klaus Baberschke und Dr. Heiko Wende nutzen diese besondere Art der Röntgenstrahlung, um die Zusammensetzung der Materien, deren elektronische Eigenschaften und magnetische Effekte zu analysieren. Dabei kooperieren sie eng mit Wissenschaftlern der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), mit der die Freie Universität im Februar 2004 eine strategische Allianz eingegangen ist. Die LMU-Physiker um Prof. Dr. Hubert Ebert entwickeln die theoretischen Grundlagen zu den experimentellen Untersuchungen und führen neuartige (voll-relativistische) Rechnungen zur Röntgenabsorptionsspektroskopie durch. Zweck dieser kombinierten experimentellen und theoretischen Forschung an beiden Universitäten war es in den vergangenen drei Jahren, den Magnetismus auf atomarer Skala in kleinsten Abmessungen, wie sie heutzutage in allen Computern als Speichermaterialien verwendet werden, zu untersuchen.

Ein neues Projekt, das vom BMBF gefördert wird, setzt nun die Erforschung der kondensierten Materie mit Synchrotronstrahlung fort. Drei weitere Jahre erarbeiten die FU-Physiker mit den Münchener Wissenschaftlern und einer Forschergruppe der Universität Hamburg gemeinsam die Röntgenabsorptionsuntersuchungen an magnetischen Schichtsystemen und Nanostrukturen. Hierfür stellt das BMBF der Freien Universität Berlin bis März 2007 insgesamt 155.000 Euro zur Verfügung.

Weitere Informationen erteilen Ihnen gern:

Prof. Dr. Klaus Baberschke, Institut für Experimentalphysik der Freien Universität Berlin, Tel.: 030/838-52648, E-Mail: bab@physik.fu-berlin.de

Dr. Heiko Wende, Institut für Experimentalphysik der Freien Universität Berlin, Tel.: 030/838-56147, E-Mail: wende@physik.fu-berlin.de

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Ilka Seer idw

Weitere Informationen:

http://www.fu-berlin.de

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