Ernst-Pelz-Preis und Förderpreis Nachwachsende Rohstoffe verliehen

Miller würdigt Preisträger für herausragendes Engagement und innovative Ideen

Bei einem Staatsempfang in der Würzburger Residenz am 5. Juli verlieh Landwirtschaftsminister Josef Miller vor 180 geladenen Gästen den Ernst-Pelz-Preis und den Förderpreis Nachwachsende Rohstoffe. Beide Preise sind mit je 10.000 Euro dotiert und werden seit 1992 alljährlich vergeben.

Ernst-Pelz-Preis 2003 Der Ernst-Pelz-Preis wurde von Peter Pelz zur Erinnerung an seinen Vater gestiftet. Der Preis ehrt nach der Satzung „Persönlichkeiten, die sich durch Inkaufnahme wirtschaftlicher Risiken oder durch überragendes persönliches Engagement bei der Förderung heimischer nachwachsender Rohstoffe hervortaten und sich freiheitlich-humanen Grundwerten verpflichtet fühlen.“

Mit dem Ernst-Pelz-Preis 2003 wurde der Straßenbauunternehmer Klaus Geuder aus Neusitz/Mittelfranken für die Markteinführung von RapsAsphalt ausgezeichnet.

Als Geuder Anfang 2001 mit großem persönlichen Engagement RapsAsphalt, eine Bitumenemulsion auf Rapsölbasis, im Straßenbau in Bayern einführte, machte er ein völlig neues Anwendungsfeld für Nachwachsende Rohstoffe zugänglich: Damit ließ sich in Deutschland erstmals nicht nur mit Nachwach-senden Rohstoffen – wie Rapsöl und Biodiesel – fahren, sondern auch darauf. RapsAsphalt ist hervorragend für die Oberflächenbehandlung von Straßen geeignet, bewirkt eine Festigkeitszunahme der Beläge, reduziert den Verschleiß und verlängert die Nutzungsdauer. Ein bedeutender Teil des herkömmlichen, erdölbasierten Bitumens kann durch einen Nachwachsenden Rohstoff, das Rapsöl, ersetzt werden. Dieses Öl kann in der heimischen Landwirtschaft erzeugt werden, denn jeder mit RapsAsphalt geteerte Quadratmeter enthält das Rapsöl von einem Quadratmeter Rapsfeld. Gleichzeitig dient ein solcher Straßenbelag als Senke für das Klimagas CO2, da Asphalt nachgewiesenermaßen über viele Jahrhunderte nicht verrottet.

Unterstützt von C.A.R.M.E.N., der bayerischen Koordinierungsstelle für Nachwachsende Rohstoffe und dem Bayerischen Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten betreut die Klaus Geuder Straßenunterhalt GmbH ein Projekt mit Teststrecken in den Regionen Feuchtwangen, Ansbach, Dombühl und Dingolfing-Landau. Dort wird RapsAsphalt unter hiesigen Verhältnissen wie Witterung und Verkehrsbelastung erprobt. Seit September 2003 gibt es auch im Landkreis Straubing-Bogen eine entsprechend behandelte Strecke, die Gemeindeverbindungsstraße Gaißing-Einfürst. Das Landratsamt Straubing Bogen testet an diesem Fahrbahnabschnitt die eingesetzte Technik und sammelt Erfahrungen, um möglicherweise später auch längere Strecken so zu asphaltieren.

Förderpreis Nachwachsende Rohstoffe 2003 Der Förderpreis Nachwachsende Rohstoffe des Bayerischen Staatsministeriums für Landwirtschaft und Forsten wurde geschaffen, um wegweisende Produkte oder Produktgruppen hervorzuheben und wird Unternehmen oder Personen verliehen, die sich um Innovationen verdient gemacht haben.

Mit dem Förderpreis 2003 zeichnete Miller die Hubert Loick-Gruppe aus Dorsten-Lembeck für die perfekte Umsetzung des Kreislaufgedankens bei der stofflichen und energetischen Nutzung Nachwachsender Rohstoffe aus. Der geschäftsführende Gesellschafter Hubert Loick nahm den Preis entgegen.

Die Loick-Gruppe ist in Deutschland Marktführer in der Herstellung von Öko-Verpackungen, die aus Nachwachsenden Rohstoffen wie Mais und Getreide bestehen und bereits heute Kunststoffverpackungen ersetzen. Die Unternehmensgruppe produziert Verpackungsmaterial, Formteile, Fastfood-Schalen, Besteck, Folien und das Kinderspielzeug PlayMais.

Zur Firmenphilosophie der Loick-Gruppe gehört, dass umweltfreundliche Produkte mit sauberer Energie hergestellt werden. Aufgrund dieses Kreislaufgedankens wird eine in den Produktionsprozess integrierte Biogasanlage mit Reststoffen aus der Produktion, Wirtschaftsdünger aus einem Schweinestall und unbrauchbar gewordenen Produkten aus Nachwachsenden Rohstoffen beschickt. Die so erzeugte Energie wird teilweise in der Produktion verwendet. Die Abwärme wird genutzt für Raumwärme und Brauchwassererwärmung, Stallheizung, Kälteerzeugung mit thermisch angetriebener Kältemaschine, Wasservorwärmung in der Schweinefütterung und Trocknung landwirtschaftlicher Produkte.

Darüber hinaus bietet die Energiegesellschaft Nachwachsende Rohstoffe GmbH (ENR) als Unternehmen der Loick-Gruppe die Konzeption, Planung, Lieferung und den Bau von Biogasanlagen an.

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Ursula Schulte C.A.R.M.E.N. e.V.

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