DFG fördert Transferbereich für angewandte Plasmaphysik

Seit 1993 fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG in Mecklenburg-Vorpommern einen Sonderforschungsbereich, SFB-No. 198 „Kinetik partiell ionisierter Plasmen“. Inzwischen ist dieser nach drei positiven Zwischenbegutachtungen in seine vierte, letzte Förderphase eingetreten. Sprecherhochschule dieses Forschungsverbundes der Universitäten Rostock und Greifswald (und anfänglich auch Kiel) ist Greifswald.

Seit dem 1. Dezember 2002 (bis zum 30. November 2005) fördert die DFG einen aus dem SFB entstandenen Transferbereich No. 36 „Steuerung von plasmagestützten Prozessen durch Einsatz von Infrarot-Lasern“. Dieser Transferbereich ist nominell wiederum an der SFB-Sprecher-Universität Greifswald angesiedelt; de facto verantwortet ihn Priv.-Doz. Dr. Jürgen Röpcke im Institut für Niedertemperatur-Plasmaphysik e.V. an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (INP) (einem Institut der Wissenschafts-Gemeinschaft Wilhelm Gottfried Leibniz). Vorgesehene Fördersumme sind 668300 Euro; allerdings sind erste DFG-Spareinschnitte bereits in der ersten Förderphase in diesem Jahr realisiert und für 2003 verkündet.

Niedertemperatur-Plasmen sind ein weitverbreitetes Arbeitsmittel, um Werkstoffe zu be- oder zu entschichten oder für spezielle Funktionen vorzubereiten. Die Plasmen müssen hierfür optimal eingestellt/zusammengesetzt sein. In dem neuen Transferprojekt sollen die vom Greifswalder INP bevorzugten Quantenkaskadenlaser QCL in Echtzeit Konzentrationen und ggfs. Zustände von Molekülen und Teile von Molekülen in Plasmen messen. Das durchgesandte Laserlicht wird absorbiert; der Unterschied zwischen Eingangs- und Ausgangsenergie soll Rückschlüsse auf den Inhalt des Plasmas erlauben. Bisher nimmt man dafür erfolgreich Helium-gekühlte Laser; die teure Heliumkühlung allerdings wird eine Überführung in die Praxis verhindern. Die QCL arbeiten nahe der Raumtemperatur.

Die selbstverständlich nicht DFG-geförderten Industriepartner in dem DFG-Transferbereich 36 sind die Firmen DaimlerChrysler und EltroPlus.

Weitere Infos:
Priv.-Doz. Dr. Jürgen Röpcke
INP, Jahn-Str. 19, 17489 Greifswald
Tel. 03834-554-444, Fax. 03834-554-301
E-mail: roepcke@inp-greifswald.de

Sprecher des SFB :

Prof. Dr. Jürgen Meichsner
Institut für Physik
Domstr. 10, 17487 Universität Greifswald
Tel. 03834-86-4740, Fax 03834-86-4701
E-mail: juergen.meichsner@physik.uni-greifswald.de

Media Contact

Dr. Edmund von Pechmann idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-greifswald.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer