Prof. Dr. Helmut Eschrig erhält Max-Planck-Forschungspreis

Prof. Dr. Helmut Eschrig

Helmut Eschrig erhält den diesjährigen Max-Planck-Forschungspreis für Physik in Anerkennung der Pionierarbeit bei der Weiterentwicklung und Anwendung der Dichtefunktionaltheorie. Die Preisverleihung erfolgt am 11. Dezember 2002 in Berlin-Dahlem.

Helmut Eschrig, Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden (IFW), gehört zu den zwölf Wissenschaftlern aus sechs Disziplinen, die mit dem diesjährigen Max-Planck-Forschungspreis für Internationale Kooperation geehrt werden.

Die Max-Planck-Gesellschaft vergibt diesen Preis gemeinsam mit der Alexander von Humboldt-Stiftung an einzelne ausländische und deutsche Spitzenforscher für herausragende, international anerkannte wissenschaftliche Leistungen. Die mit jeweils 125.000 Euro dotierten Auszeichnungen sollen für die Preisträger einen flexiblen Rahmen zur Aufnahme, Vertiefung oder Erweiterung von internationalen Forschungskooperationen ermöglichen. Die Preisverleihung erfolgt am 11. Dezember 2002 im Rahmen einer Festveranstaltung im Harnack-Haus in Berlin-Dahlem.

Helmut Eschrig erhält den diesjährigen Max-Planck-Forschungspreis für Physik in Anerkennung der Pionierarbeit, die er bei der Weiterentwicklung und Anwendung der Dichtefunktionaltheorie leistet. Mit dieser Theorie können die atomare und magnetische Struktur, die chemischen Bindungskräfte und der elektronische Zustand geordneter Festkörper berechnet werden. Dies geschieht auf Basis der Quantentheorie, wobei als Eingangsgrößen für die Rechnungen nur Naturkonstanten verwendet werden. Mit dieser Methode können neue Strukturen oder noch nicht bekannte Strukturparameter gut vorhergesagt werden.

Mit dem Preisgeld will Helmut Eschrig ein Projekt finanzieren, mit dem die Dichtefunktionaltheorie weiter verbessert werden soll, so dass sie dann auch auf Materialklassen anwendbar ist, für die sie heute noch versagt. Dabei handelt es sich um Verbindungen mit Valenzelektronen, die sich in ihrer Bewegung von einem Atom zum anderen gegenseitig stark behindern. Diese speziellen Korrelationen sind in der Theorie schwer zu berücksichtigen. Sie verursachen aber gerade besonders interessante Eigenschaften. Ein wichtiger Aktivposten bei der Realisierung des Projektes ist die Vertiefung der bereits bestehenden Kooperation mit Prof. Warren Pickett, University of California, Davis, USA.

Helmut Eschrig wurde 1942 in Thierfeld in Sachsen geboren. Er studierte Physik an der Technischen Universität Dresden und hat dann am Zentralinstitut für Festkörperphysik und Werkstoffforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR viele Jahre zur Theorie der elektronischen Struktur von magnetischen und supraleitenden Stoffen gearbeitet. 1991 wurde er Gründungsdirektor des Instituts für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW) in Dresden. Von 1992 bis 1997 leitete er die Arbeitsgruppe „Theorie komplexer und korrelierter Elektronensysteme“ der Max-Planck-Gesellschaft an der Technischen Universität in Dresden. Seit 1998 ist er wissenschaftlicher Direktor des IFW. Zugleich ist er seit 1992 Professor am Institut für Theoretische Physik an der TU Dresden.

Koordinaten des Preisträgers:
Prof. Dr. Helmut Eschrig
Wissenschaftlicher Direktor
Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden
Postfach 270016
01171 Dresden

Tel.: 0351-4659-380
Fax: 0351-4659-500
E-Mail: h.eschrig@ifw-dresden.de

Media Contact

Dr. Carola Langer idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer