300 Millionen Mark für die Umweltbildung

Prof. Dr. Gerhard de Haan erläutert die Ergebnisse der von der Freien Universität (FU) Berlin durchgeführten Evaluation von Umweltbildungseinrichtungen in Deutschland.

DBU wichtigster nichtstaatlicher Förderer

Deutsche Bundesstiftung Umwelt führt umfangreiche Evaluation der Umweltbildungseinrichtungen in Deutschland durch – Ergebnisse vorgestellt

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) ist der größte nichtstaatliche Förderer der Umweltbildung in Deutschland. Zu diesem Ergebnis kommt die bisher umfangreichste wissenschaftliche Untersuchung von Umweltbildungseinrichtungen in Deutschland, durchgeführt vom Arbeitsbereich Erziehungswissenschaftliche Zukunftsforschung der Freien Universität Berlin. „300 Millionen Mark haben wir in den vergangenen zehn Jahren investiert, um die Kompetenz in diesem Bereich voranzubringen“, resümierte Fritz Brickwedde, Generalsekretär der DBU, jetzt auf der Tagung „Außerschulische Umweltbildung – Lage, Trends, Perspektiven“ in Osnabrück. Prof. Dr. Gerhard de Haan, Leiter der empirischen Studie, stellte hier die Ergebnisse der von der DBU geförderten Untersuchung vor. In Zeiten einer zurückgegangenen Bedeutung des Umweltthemas und damit schwindender Finanzierungsspielräume, so de Haan, müsse sich die Umweltbildung stärker profilieren, um ihre Stellung behaupten zu können.

In den vergangenen zehn Jahren habe sich die Zahl von Umweltbildungseinrichtungen stetig und mit hohen Zuwachsraten erhöht. Die Expansion sei auch auf die Förderung der außerschulischen Umweltbildung durch die DBU zurückzuführen. „Wir haben die jetzt abgeschlossene Studie ausgeschrieben, um mehr über den Stand und die Entwicklungsperspektiven in diesem Feld der Umweltkommunikation zu erfahren“, erläuterte Brickwedde. Die Auswertung habe ergeben, dass es in Deutschland über 4.600 Umweltbildungseinrichtungen mit 80.000 Beschäftigten gebe. „Sie sind nicht gleichmäßig über die Bundesrepublik verteilt. Es zeigt sich vielmehr ein Nord-Süd-Gefälle“, sagte de Haan.

Besonders in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Brandenburg sei ein im Vergleich hoher Versorgungsgrad mit Umweltbildungseinrichtungen erreicht. Auf der anderen Seite wiesen Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen die meisten Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte und niedrigem Versorgungsgrad mit Umweltbildungseinrichtungen auf. Das Nord-Süd-Gefälle zeige sich auch bei den Leistungen der Umweltbildungseinrichtungen, von denen ein Fünftel durch Umweltverbände und -initiativen gegründet worden seien.

Neben einer Bestandsaufnahme liefere die Studie auch Anregungen für eine Neuorientierung der Umweltbildung. Sie ist nach Angaben von de Haan zugleich ein Plädoyer für mehr Professionalisierung auf personeller und institutioneller Ebene. Denn auch Umweltbildungseinrichtungen seien angehalten, sich ihrer Konkurrenz zu stellen und ihre Konzepte beständig zu verbessern. Neben der Qualifikation und Profession müsse die Wirtschaftlichkeit gewährleistet sein. „Diese erreicht man vor allem mit der Ausdehnung der Umweltbildung auf publikumsstarke Orte wie Tierparks und Museen“, betonte Brickwedde. Das Interesse an der Entwicklung zeitgemäßer Konzepte in der Umweltbildung sei hoch – das habe auch die mit über 200 Teilnehmern ausgebuchte Tagung in Osnabrück bewiesen.

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Franz-Georg Elpers ots

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