MHH-Forscher schenken leukämiekranken Kindern Hoffnung auf Heilung

Die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung fördert das hannoversche Forschungsprojekt mit insgesamt 377.592 Euro. 180.336 Euro wurden für die erste Forschungsperiode bereit gestellt, nun hilft die Carreras Leukämie-Stiftung mit weiteren 197.256 Euro.

Mit ihrem Forschungsprojekt widmen sich die Wissenschaftler der Wirkung von Cortison. Denn – so viel ist bereits bekannt – das Ansprechen auf das in der Behandlung der ALL zuerst eingesetzte Medikament Cortison ist ein Indikator für das Rückfallrisiko. Je besser Kinder auf Cortison reagieren, desto besser wirken die weiteren im Verlauf der Therapie eingesetzten Chemotherapeutika und desto höher ist der Behandlungserfolg. Manche Kinder sind jedoch gegen Cortison resistent. Das heißt, Cortison wirkt bei ihnen nicht.

Die MHH-Forscher konnten in Kooperation mit den Universitätskliniken Kiel und Freiburg bereits Proteine identifizieren, die für diese Resistenz verantwortlich sein könnten. Eine wichtige Rolle spielt dabei das sogenannte Valosin Containing Protein (VCP), das in zentrale zelluläre Signalwege verwickelt ist und für das bei anderen Tumorarten bereits ein Zusammenhang mit der Überlebenswahrscheinlichkeit der Patienten gezeigt wurde.

Um die Funktion des VCP näher zu untersuchen, werden Dr. von Neuhoff und sein Team zunächst das Zusammenspiel der beteiligten Gene und Proteine bei der Resistenzbildung darstellen. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse könnten Medikamente entwickelt werden, mit denen die erkrankten Kinder vorbehandelt werden, so dass eine Cortisonresistenz nicht mehr auftritt. Dadurch würden sich die Heilungschancen der an ALL erkrankten Kinder deutlich erhöhen. Die ALL ist die häufigste leukämische Erkrankung im Kindesalter.

Dr. Nils von Neuhoff und sein Team an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) können ab dem 1. August 2008 ihr bereits seit 2005 laufendes Forschungsprojekt fortsetzen. Sie forschen nach Ursachen, die dafür verantwortlich sind, dass Kinder mit einer akuten lymphoblastischen Leukämie (ALL) nach der Heilung erneut an einer ALL erkranken. Von 500 Kindern, die jährlich in Deutschland an dieser spezifischen Leukämieform neu erkranken, erleiden etwa 100 pro Jahr einen Rückfall (Rezidiv), was die langfristige Überlebenschance für diese Kinder deutlich verringert.

Zur Stiftung:
Der spanische Tenor gründete 1995 die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V. – aus Dankbarkeit dafür, dass er selbst seine Leukämie-Erkrankung nach einer Stammzelltransplantation überwunden hat. Die Stiftung förderte bislang über 600 Projekte. Dazu gehören die Förderung von Wissenschaft und Forschung, die Finanzierung von Strukturmaßnahmen, wie zum Beispiel der Bau von Transplantationseinheiten, Tageskliniken oder Rehabilitationszentren, und die Unterstützung von Selbsthilfegruppen und Elterninitiativen.
Weitere Informationen und Einblicke in die Projekte gibt es unter www.carreras-stiftung.de. Spendenkonto: Dresdner Bank AG, BLZ: 700 800 00,

Konto: 319 966 601

Für weitere Informationen und Pressefotos wenden Sie sich bitte an:

Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e. V.
Anne Rein
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Elisabethstraße 23, 80796 München
Tel: 089 / 27 29 04 – 40
E-Mail: presse@carreras-stiftung.de
Medizinische Hochschule Hannover
Stefan Zorn
Pressestelle
Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover
Tel: 0511 / 532 – 6772
E-Mail: pressestelle@mh-hannover.de

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