Pulitzer-Preis 2008 für Wittener Ehrendoktor

Der israelische Historiker Saul Friedländer erhält den diesjährigen Pulitzer-Preis in der Kategorie „Sachbuch“. Dem 75-jährigen Friedländer, Ehrendoktor an der Universität Witten/Herdecke, ist die renommierte Auszeichnung für seine Untersuchung „Das Dritte Reich und die Juden.

Die Jahre der Vernichtung 1939-1945″ zuerkannt worden. Der Pulitzer-Preis wird in über 20 Kategorien verliehen und ist mit jeweils 10.000 Dollar dotiert. Die Auszeichnungen werden Ende Mai in New York überreicht.

Friedländers Buch beschreibt die Verfolgung und Vernichtung der Juden in Europa in den Nazi-Jahren. Friedländer analysiert darin, dass dieser Völkermord auch durch die Zusammenarbeit lokaler Behörden, die Unterstützung der Polizeien und die Passivität der Bevölkerung und vor allem der „Eliten“ möglich wurde. Er beschreibt aber auch die obrigkeits-gläubige Haltung der Opfer, die die Hoffnung hatten, Deutschland doch noch verlassen zu können. „In dieser Arbeit findet der Holocaust seine umfassende Aufarbeitung“, urteilte die Jury über das Buch mit seinen vielen Blickwinkeln und zahlreichen Quellen.

Die Universität Witten/Herdecke gratuliert Prof. Dr. Saul Friedländer, der seit 1997 Ehrendoktor an der Universität Witten/Herdecke ist. Mit der Verleihung hob die Universität bereits damals Friedländers Engagement für Frieden und Verständigung hervor sowie seine herausragenden Verdienste in der Erforschung des Holocaust und der Einordnung der Geschichte des Nationalsozialismus in allgemeine und historische Zusammenhänge. Betont wurde dabei auch, dass Friedländer eine Forschungspersönlichkeit sei, die es verstanden habe, das persönliche Schicksal für seine wissenschaftliche und literarische Arbeit fruchtbar zu machen.

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Bernd Frye idw

Weitere Informationen:

http://www.pulitzer.org/

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