Weitere 21 Millionen Euro für „Synmikro“

Das haben Programmbeirat und Verwaltungskommission der hessischen Landesexzellenzinitiative heute bekannt gegeben. Sie bewilligten den Fortsetzungsantrag für die zweite Förderperiode, der ein Fördervolumen von mehr als 21 Millionen Euro vorsieht.

In der ersten Förderperiode seit 2010 errichtete die Philipps-Universität in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie ein wissenschaftliches Zentrum, das Expertisen aus Biologie, Physik, Chemie, Mathematik und Ethik bündelt, um die Analyse und Synthese mikrobieller Strukturen und Leistungen auf eine neue Ebene zu heben. „Die Bewilligung des Fortsetzungsantrags belegt, wie erfolgreich die Arbeit der beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bisher war und wie erfolgversprechend die weiteren Forschungsprojekte des Zentrums sind“, sagt Professorin Dr. Katharina Krause, die Präsidentin der Philipps-Universität.
„Im Konzert mit unseren mikrobiologischen, zellbiologischen und virologischen Sonderforschungsbereichen gewährleistet ‚Synmikro’, dass Marburg seine Spitzenstellung in den Lebens- und Naturwissenschaften weiter ausbauen kann.“

„Synmikro“ zielt einerseits darauf ab, Zellen, Zellbestandteile und organische Moleküle mit neuartigen Funktionen zu erzeugen, die in der Natur nicht vorkommen. Andererseits soll das Wissen über zelluläre Prozesse durch eine Kombination aus synthetischen und analytischen Forschungsansätzen vertieft und erweitert werden. Dabei geht die synthetische Mikrobiologie über die bisher schon praktizierte Manipulation einzelner Gene, Proteine oder Proteinkomplexe hinaus und strebt an, funktionelle und flexibel einsetzbare biologische Module zu entwickeln.
„Die vergleichsweise geringe Komplexität mikrobieller Zellen, gepaart mit einer schon in der natürlichen Umwelt vorkommenden funktionellen Vielfalt, bietet ein großes Potenzial für die Untersuchung von grundlegenden Basismodulen, aber auch für die Erarbeitung neuer, industriell einsetzbarer Technologien“, erläutert der Physiker Professor Dr. Bruno Eckhardt, Geschäftsführender Direktor des Zentrums.

In der Förderphase 2010-2012 standen Aufbau und Ausgestaltung des Zentrums im Mittelpunkt. So konnten mit Professorin Dr. Anke Becker, Professor Dr. Peter Graumann, Professor Dr. Alexander Böhm † und Professor Dr. Torsten Waldminghaus vier ausgewiesene Fachleute für vergleichende Genomik, Molekulare und zelluläre Mikrobiologie sowie Synthetische Zellen und Chromosomenbiologie berufen werden.
Das Ergebnis ist einer der größten Schwerpunkte synthetisch-mikrobieller Forschung in Deutschland, dem mittlerweile 33 Arbeitsgruppen angeschlossen sind. In der nächsten Förderphase wird das Zentrum zudem durch die Emmy-Noether-Gruppe von Dr. Peter Kolb sowie die Max-Planck-Forschungsgruppen von Dr. Sonja Albers und Dr. Lennart Randau verstärkt.

Weitere Informationen:
Ansprechpartner: Professor Dr. Bruno Eckhardt,
Direktor des LOEWE-Zentrums Synthetische Mikrobiologie Synmikro
Telefon: 06421/28-24401
E-Mail: director@synmikro.uni-marburg.de

Media Contact

Johannes Scholten idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-marburg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer