Umweltfreundlicher Strom für die Megacity Neu-Delhi

Diese ist wesentlich effizienter als eine konventionelle Stromübertragung, sodass damit pro Jahr 688.000 Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid eingespart werden. Im Großraum Neu-Delhi leben rund 17 Millionen Menschen. Energie ist knapp; besonders im Sommer sind immer wieder ganze Viertel ohne Strom.

Die neue Leitung soll die Stromversorgung verbessern, ohne neue Kraftwerke in der Nähe zu bauen. Sie wird 2500 Megawatt Strom aus dem rund 800 Kilometer entfernten Ballia im Osten der Provinz Uttar Pradesh in die Nähe von Neu-Delhi transportieren. Sie soll im November 2009 in Betrieb gehen. Der Auftrag beläuft sich auf 235 Millionen Euro, auf Siemens entfallen 170 Millionen Euro. Das Unternehmen trägt als Konsortialführer die Gesamtverantwortung.

Eine HGÜ lohnt sich bei Freileitungen ab etwa 600 Kilometern Länge, weil dann die Übertragungsverluste geringer als mit Wechselstrom sind. Das besondere an der Technik sind so genannte lichtgezündete Thyristoren. Diese Halbleiterbausteine wandeln zu Beginn und am Ende der Leitung Wechselstrom in Gleichstrom um. Die von Siemens entwickelten Thyristoren arbeiten mit Laserblitzen von zehn Mikrosekunden Dauer und einer Spitzenleistung von 40 Milliwatt.

Siemens ist der einzige HGÜ-Anbieter, der solche lasergepulsten Stromrichter einsetzt. Die konventionelle Technik nutzt dagegen elektrisch gezündete Thyristoren, die einen Impuls von einigen Watt benötigen. Diese dafür benötigte aufwändige Elektronik fällt bei der direkten Lichtzündung weg. Damit befinden sich etwa 80 Prozent weniger Komponenten in der Steuerelektronik der lichtgezündeten Thyristorventile. Das verringert den Platzbedarf und erhöht die Zuverlässigkeit. Ein weiterer Vorteil der HGÜ: Der Energiefluss kann nach Belieben gesteuert werden. Die Anlagen stabilisieren so andere angeschlossene Netze und können Störungen verhindern.

Experten erwarten, dass diese Übertragungstechnik im Zuge des weltweit steigenden Energiebedarfs an Bedeutung gewinnen wird. Mit HGÜ können in Zukunft verstärkt Energiereserven erschlossen werden, bei denen die Quellen, etwa Wind-, Wasser- oder Solarkraftwerke, weit vom Ort des Verbrauchs entfernt liegen. (IN 2007.03.5)

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Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

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