Genom der Baumwolleule entschlüsselt

Bayer: „Wichtiger Meilenstein in der Biotechnologie“

Das US-Unternehmen Genoptera, South San Francisco (USA), ein von der Bayer AG und der US-Biotechnologie-Firma Exelixis gegründetes Joint-Venture, hat über 90 Prozent der Gene der Baumwolleule Heliothis virescens, einem wirtschaftlich in vielen Kulturen wichtigen Schädling, identifiziert. Die genetische Information wird von den Wissenschaftlern genutzt, um ein detailliertes Verständnis über das Auftreten und die Aufgabe von Proteinen in Heliothis zu erarbeiten. Dieses Wissen ermöglicht den Forschern nun, bei marktrelevanten Schädlingen spezifische Angriffsorte für neue Pflanzenschutzmittel zu finden und damit selektive und umweltverträgliche neue Produkte zu entwickeln.

Bislang gibt es umfangreiche Genomprojekte für Modell-Insekten wie die Fruchtfliege, die jedoch keine wirtschaftliche Bedeutung haben. Genoptera ist jetzt erstmals die Entschlüsselung eines praxisrelevanten Schädlings gelungen. Die Raupe der Baumwolleule gehört zu einer Gruppe von Schädlingen, für deren Kontrolle weltweit in der Landwirtschaft über zwei Milliarden Euro im Jahre 2001 aufgewendet worden ist.

Seit 1998 bearbeitet Bayer im Pflanzenschutz mit Partnern in Deutschland und den USA Biotechnologie-Projekte mit einem Gesamtvolumen von fast 200 Millionen Euro. Die Arbeiten dienen der Auffindung neuer Angriffspunkte – so genannter Targets – in Pflanzen und Schädlingen. Diese Targets sind lebensnotwendige Proteine, die in ihrer Funktion durch Wirkstoffe gehemmt werden. Mit diesen Targets sucht Bayer im Landwirtschaftszentrum Monheim unter Zuhilfenahme eines Hochdurchsatz-Screenings in einer Substanzbibliothek von derzeit rund einer Million chemischer Verbindungen nach Erfolg versprechenden Wirkstoffen für neue innovative Pflanzenschutzmittel.

Der Weg bis zu einem Handelsprodukt ist weit. Acht bis zehn Jahre dauert die Entwicklung eines neuen Wirkstoffes von der Entdeckung bis zur Zulassung durch die Behörden. Die Biotechnologie-Projekte stellen einen essenziellen Teil der neuen Technologieplattform in der Pflanzenschutzforschung der Bayer AG dar. Die Forscher sind überzeugt, mit ihrer Forschungsstrategie eine hervorragende Basis für die erfolgreiche Wirkstoffsuche gelegt zu haben.

Der Bayer-Geschäftsbereich Pflanzenschutz gehört weltweit mit einem Umsatz von 2,7 Millarden Euro (2001) zu den führenden Anbietern von Pflanzenschutzmitteln. Exelixis, Inc., South San Francisco, California, ist die führende biopharmazeutische Firma für genetische Modellsysteme. Sie hat sich besonders auf die Identifikation und Validierung neuer Targets und Proteine für die Bereiche Pharma und Pflanzenschutz spezialisiert.

Zukunftsgerichtete Aussagen

 

Diese Presseinformation enthält bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung des Bayer-Konzerns beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen diejenigen ein, die wir in öffentlichen Dokumenten gegenüber der Frankfurter Wertpapierbörse sowie der amerikanischen Wertpapieraufsichtsbehörde (inkl. Form 20-F) beschrieben haben. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.

Media Contact

BayNews Redaktion BayNews Mail Service

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer