Ein Selbstmordgen hungert Tumore aus

Ein Selbstmordgen hungert Tumore aus

Tumore brauchen Blut um zu wachsen und sich zu entwickeln. Das Wachstum von Tumoren zu hemmen, indem man ihren Nachschub an Nährstoffen über das von ihnen geschaffene Blutgefäßnetz begrenzt (dieser Herstellungsprozess wird auch „Angiogenese“ genannt), könnte neue Wege zur Krebsbekämpfung eröffnen. Tatsächlich ist es möglich die Tumore so auszuhungern. Aber wie kann man die Entwicklung neuer Kapillaren verhindern, ohne die Gefäße, die gesundes Gewebe durchbluten, zu beschädigen?

Forscher des „Laboratoire du Développement et du Vieillissement de l’Endothélium“ des CEA ( Labor für Entwicklung und Alterung des Endotheliums am Zentrum für Atomenergie) in Grenoble schlagen eine neue Strategie vor: ein „Selbstmordgen“, das spezifisch auf das Gefäßendothel abzielt, könnte die Vermehrung der Tumore aufhalten. Das Gen wirkt und wird nur toxisch, wenn sich die Endothelzellen vermehren. Während sich das Endothelium, das die Tumore ernährt, entwickelt, bleibt das Endothelium, welches das gesunde Gewebe durchblutet verschont. Somit greift die neue Therapie nur die Kapillaren des Tumors an und verschont die Gefäße des gesunden Gewebes.

Experimente mit Labortieren haben ein 70% geringeres Wachstum des Tumors bei Tieren gezeigt, die mit der neuen Methode behandelt wurden, im Vergleich zu nichtbehandelten Tieren. Parallel dazu haben die Wissenschaftler eine wichtige Verminderung der Gefäße um den Tumor herum beobachtet und das Verschwinden vieler Krebszellen. Diese Methode, die so erfolgreich an Labortieren angewandt wurde, soll nun am Menschen getestet werden. Das Labor ist bezüglich der Einführung eines Programms zu diesem Thema für jede Mitarbeit offen.

Kontakt: Gilles Fanget, CEA, Email: gilles.fanget@cea.fr

Media Contact

Antoinette Serban Wissenschaft-Frankreich

Weitere Informationen:

http://www.cea.fr

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Für kostengünstigere, nachhaltigere Akkus

Ultraniedrig konzentrierter Elektrolyt für Lithium-Ionen-Batterien Lithium-Salze machen Akkumulatoren leistungsfähig, aber teuer. Ein ultraniedrig konzentrierter Elektrolyt auf Basis des Lithium-Salzes LiDFOB könnte eine kostengünstige und dabei nachhaltigere Alternative sein. Zellen mit…

Chemischer Seiltrick auf molekularer Ebene

Mechanismusforschung hilft, wenn „Trial & Error“ versagt. In den meisten industriellen chemischen Reaktionen verbinden sich Katalysatoren mit den Ausgangsstoffen und begleiten sie über Zwischenstufen zum Produkt. Dieser Weg wird in…

Riesenviren infizieren tödlichen Parasiten

Neues ungewöhnliches Riesenvirus in Kläranlage Klosterneuburg entdeckt. Der Einzeller Naegleria fowleri gehört zu den tödlichsten Parasiten für den Menschen. Forscher*innen des Zentrums für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft der Universität Wien um…

Partner & Förderer