Einzelnes Gen sorgt für typisch runde Obstformen

Ohne regulierendes Gen wachsen Tomaten birnenförmig

Ein einzelnes Gen bringt Früchte in Form. Es sorgt dafür, dass Tomaten rund und Birnen birnenförmig sind. Das berichten amerikanische Biologen um Steven Tanksley in der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“. Die Wissenschaftler hatten bei Tomaten das Gen ausgeschaltet. Daraufhin wuchsen sie birnenförmig.

Die Biologen von der Cornell-Universität in Ithaca hatten bei Tomaten das Gen Ovate ausgeschaltet. Ohne das regulierende Gen wächst die Spitze einer Frucht mehr als ihr Boden und es entsteht die typische Birnenform mit langem Hals und knolligem Fuß. Bei runden Früchten stoppt das Gen dieses Wachstum, indem es ein Eiweiß produziert, das wiederum andere Gene kontrolliert, vermuten die Wissenschaftler.

Die meisten wilden Früchte sind rund. Der Grund dafür liegt nach Ansicht der Forscher darin, dass damit die Wahrscheinlichkeit steigt, dass ein Tier, das sich über eine Frucht hermacht, auch etwas von den Samen in ihrer Mitte verspeist und verbreitet. Seit Pflanzen kultiviert werden, haben auch birnenförmige Früchte eine Chance, da der Mensch die ungewöhnliche Form mag. Wahrscheinlich haben Menschen aus ästhetischen Gründen Früchte wie Birnen oder Avocados hervorgebracht, glauben die Botaniker.

Birnenförmige Tomaten sollen schon in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gezüchtet worden sein, berichtet die Nachrichtenagentur ddp. Doch die Unterlagen zu diesen Versuchen waren verloren gegangen. Tanksley und seine Kollegen haben diese Früchte so zu sagen neu erfunden.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pte.online

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http://www.pnas.org

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