Langfristige Forschungstrends für Deutschland

Welche Produkte und Dienstleistungen brauchen wir in Zukunft und wie können Forscher diese am besten entwickeln? Wie kann es zum Beispiel gelingen, neue Medikamente ohne Versuche an Mensch oder Tier auf den Markt zu bringen? Und wie können wir den Energieverbrauch einer Stadt drastisch senken, um den Klimawandel einzudämmen?

Um diesen und weiteren Herausforderungen in Zukunft angemessen begegnen zu können, haben die Fraunhofer-Institute für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und für System- und Innovationsforschung ISI im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) langfristige Forschungstrends identifiziert.

Ein Ergebnis dieses sogenannten Foresight-Prozesses, an dem zwischen September 2007 und Ende 2009 zahlreiche Experten unterschiedlicher Disziplinen mitgewirkt haben, sind sieben Zukunftsfelder neuen Zuschnitts. Diese zeichnen sich durch ihr hohes Innovationspotenzial aus und vereinen jeweils unterschiedliche Forschungsstränge. So speist sich zum Beispiel »ProduzierenKonsumieren2.0« aus Produktions-, Dienstleistungs-, und Umweltforschung sowie Biotechnologie, Material- und Sozialwissenschaften. Das Zukunftsfeld »Transdisziplinäre Modelle und Multiskalensimulation« integriert Wissen aus Natur-, Ingenieur-, Struktur-, Agrar-, Sozial-, Geistes-, Human-, Rechts- sowie Wirtschaftswissenschaften. Hiervon verspricht man sich die Disziplinen übergreifende Vernetzung, die nötig ist, um in Zukunft zum Beispiel das ganzheitliche Modell des menschlichen Körpers herzustellen.

Ab sofort stehen die Ergebnisse der Foresight-Untersuchung unter http://www.bmbf-foresight.de zur Verfügung und können bis zum 30. Juni 2010 kommentiert und in einem moderierten Dialog debattiert werden (http://diskussion.bmbf-foresight.de). Im Anschluss fließen die Ergebnisse im Rahmen der Weiterentwicklung der Hightech-Strategie und der Ausarbeitung der Forschungsagenda in die Programmarbeiten des BMBF ein: »Ausgewählte Zukunftsfelder und Themen werden in die Programmarbeiten des BMBF aufgenommen. Dazu sind wir gefordert, die Ergebnisse mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und gesellschaftlichen Gruppen zu diskutieren. Die neuen Zuschnitte werden außerdem für die Beratungen in der Forschungsunion wichtige Impulse liefern«, so Bundesforschungsministerin Annette Schavan.

Ihr Ansprechpartner:
Fraunhofer IAO
Alexander Schletz
Nobelstraße 12, 70569 Stuttgart
Telefon +49 711 970-2184
Fax +49 711 970-2299
alexander.schletz@iao.fraunhofer.de

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Claudia Garád Fraunhofer

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