Teufelskreise meiden: "Generation Praktikum" als Transformationserscheinung

Die Umstellung des deutschen Hochschulsystems auf das angelsächsische Bachelor-Master-Studium fordert gerade unter den Absolventen der klassischen Diplomstudiengänge Opfer hinsichtlich des erschwerten Einstiegs in das Arbeitsleben. Hier gilt es bereits bei der Wahl des Studiengangs weise Entscheidungen zu treffen und zu wissen, wo man seine eigene berufliche Zukunft zu verorten plant. Fakt ist: der Berufsstart ist für frische Hochschulabsolventen heute schwieriger denn je. Bedingt ist dies durch die nicht vorhandene Praxisorientierung der staatlichen Universitäten und die fehlenden Kooperationen mit der lokalen Wirtschaft. So hangeln sich hoch qualifizierte Absolventen von einem Praktikumsplatz zum nächsten, in der Hoffnung die fehlende Praxisnähe des Studiums im Anschluss nachholen zu können, um die Einstiegschancen in ein festes Angestelltenverhältnis zu erhöhen. Dass sich an dieser Stelle ein Teufelskreis auftut, liegt in der Natur der Sache: Die halbjährliche Rotation dieser preisgünstigen Innovationskräfte erspart vielen Unternehmen die Ausschreibung von Nachwuchsstellen und die Installation von Traineeprogrammen.

Doch besonders die Transformationsphase der Studiengänge eröffnet auch neue Möglichkeiten für die gezielte Karriereplanung. So verbinden duale Studiengänge die von der Wirtschaft geforderte Praxisnähe – wie beispielsweise bei der klassischen Berufsausbildung – mit dem innovativen Potenzial des Hochschulstudiums. Neben einem Bachelor-Abschluss nach nur drei Jahren Studium haben die Absolventen auch einen (z.B.) kaufmännischen IHK-Abschluss mit in ihrem Kompetenzbündel. Neben den theoretischen Studieninhalten sammeln die Studierenden durch regelmäßige Aufenthalte in einem Unternehmen die notwendige Praxiserfahrung. Diese Konstellation ermöglicht der Hochschule als Rückkopplungseffekt die Einbettung von Problemstellungen aus der Praxis und die Erzeugung von Lösungsströmen in die beteiligten Unternehmen. Die künftigen Absolventen können auf diesem Wege die Arbeitsweisen der Unternehmen in der Tiefe durchdringen und sichern sich bei guten Leistungen eine anschließende Übernahme in das Angestelltenverhältnis.

Das duale Studium ist auf dem zertifikatsorientierten deutschen Bildungsmarkt die zur Zeit leistungsfähigste Ausbildungsform. Sie führt die Interessen von Studierenden, Wirtschaft und Wissenschaft zu einem tragfähigen Bildungskonzept zusammen. Derzeit werden an den privaten Fachhochschulen u.a. innovative Studiengänge wie „Bachelor of Arts (BA) – Gesundheitsmanagement im Tourismus“ angeboten, die in Abstimmung mit den Bedürfnissen der lokalen Wirtschaft entworfen wurden.

Ein duales Studium bietet sich vorrangig als Erststudium an, wobei auch ausgebildete Fachkräfte der Branche durch dieses Studienangebot der eigenen Karriere neue Perspektiven erschließen können. Dabei sollte man bei der Auswahl der Hochschule darauf achten, dass es sich um eine staatlich anerkannte Fachhochschule (University of Applied Sciences) mit akkreditierten Studiengängen handelt – so sind hohe Qualitätsmaßstäbe gewährleistet.

Abiturienten, die bereit sind über den Tellerrand zu schauen und sich mehr als andere zu engagieren, bietet das duale Studium als tragfähiges Karrieresprungbrett die besten Zukunftsperspektiven.

Media Contact

Thomas Lübcke idw

Weitere Informationen:

http://www.baltic-college.de

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