Fingerscanner für mehr Fahrsicherheit

Ultrasound-Scanner analysiert die Knochendichte und adjustiert das Bord-System

Britische Forscher vom Cranfield Impact Research Centre (CIRC) haben einen Fingerscanner entwickelt, der das Verletzungsrisiko im Falle eines Autounfalls um 20 Prozent senken kann. Der Scanner analysiert die Knochendichte des Fahrers und führt ein Fine-Tuning des Bordcomputers durch. Der Ultrasound-Scanner berechnet die individuelle Verletzungsschwelle und adjustiert entsprechend die Stärke des Sitzgurts und den Auslösezeitpunkt des Airbags.

„Durch den Fingerscanner könnten tausende Unfälle pro Jahr viel glimpflicher ausgehen“, erklärte Studienleiter Roger Hardy vom (CIRC). Der Scanner wurde in Zusammenarbeit mit dem Nissan Technical Centre Europe entwickelt.

Derzeit gibt es bereits Smartbelts, die sich bei großem Druck lösen, um den Passagier vor Rippenbrüchen oder Brustbeinverletzungen zu schützen. Denn nicht jeder Passagier hält bei einem Aufprall demselben Druck stand. Vor allem ältere Menschen und Kinder werden bei Unfällen auf diese Weise oft zusätzlich verletzt.

Der Ultrasound-Sensor versucht zu bestimmen, wie viel Druck eine Person aushält, indem beim Auflegen des Fingers leichte Impulse die körpereigene Resonanz testen. „Ein Justieren des Bordsystems würde vor jeder Fahrt erfolgen. Die Daten werden eingespeist und erst dann kann der Wagen gestartet werden“, erklärte Hardy. Die Forscher haben bereits Crash-Tests durchgeführt, um auch praktisch zu ermitteln wie gut das System funktioniert. Dabei konnten sie feststellen, dass das Verletzungsrisiko bei älteren Menschen um 20 Prozent sinkt.

„Der nächste Schritt ist der Einbau eines Prototypen in ein Auto. Das System könnte entweder in das Armaturenbrett, die Fahrertür oder in Miniaturform in den Schaltknüppel eingebaut werden“, so Hardy.

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