Aufzug fahren leicht gemacht: ILK entwickelt innovativen Leichtbau-Fahrkorb aus Textilverbundwerkstoffen

Die außergewöhnlichen Höhendimensionen und die notwendigen hohen Fahrgeschwindigkeiten sowie die Forderung nach einer hohen Förderquote bei möglichst flexiblen Fahrwegen bedingen neuartige Antriebskonzepte für zukünftige Transportsysteme.

Das Gesamtziel des vom BMBF geförderten Verbundvorhabens mit den Partnern ThyssenKrupp Aufzugswerke GmbH, dem Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden und der EAST-4D GmbH Lightweight Structures war die Entwicklung von extrem leichten Fahrkörben für schnell fahrende Hochleistungsaufzüge mit hoher Energieeffizenz und geringem Bauvolumen.

Hierzu wurde ein Fahrkorb aus textilverstärkten Kunststoffen unter besonderer Berücksichtigung neuartiger faser- und textilverstärkter Kunststoffverbunde in modularer Hybrid-Leichtbauweise entwickelt. Die konventionelle Bauweise von Aufzügen ist durch eine strenge Funktionsteilung zwischen Kabine und tragendem Fangrahmen gekennzeichnet. Bei der Entwicklung der neuen hybriden Fahrkörbe in Leichtbauweise wird diese Funktionsteilung durch Verlagerung der Tragfunktion in die Fahrkorbelemente aufgehoben.

Als optimale Leichtbaulösung im Rahmen des vereinbarten Lastenheftes wurde ein Bauweisenkonzept auf Basis textilverstärkter Kunststoffzugschlaufen erarbeitet. Hierbei dienen die funktionsintegrierenden Zugschlaufen sowohl als Krafteinleitungselemente mit hoher Tragfunktion als auch zur Aufnahme des Fahrkorbbodens und -daches, der Fahrkorbwände sowie der Zusatzmodule.

Durch die Kombination verschiedener ausgewählter textiler Verstärkungsmaterialien wurden Bauteile mit hoher Funktionsintegration erstellt. Hochbeanspruchte Komponenten wurden mit Hilfe moderner Berechnungsverfahren kraftflussgerecht ausgelegt und mit neuen textiltechnischen Konfektionierungstechniken wie beispielsweise der Tailored-Fibre-Placement-Technologie (TFP) umgesetzt. Anhand umfangreicher Werkstoffuntersuchungen, Berechnungen sowie einer faserverbundgerechten Dimensionierung ist es gelungen, eine Gewichtsersparnis von über 50 Prozent gegenüber konventionellen Fahrkörben zu erreichen.

Weitere Informationen: Anja Schüler (ist auf der Hannover Messe auf ihrem Handy erreichbar) 0160 7373039 oder Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK), Tel. +49 351 463-38142, Fax +49 351 463-38143, ilk@ilk.mw.tu-dresden.de

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Kim-Astrid Magister idw

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