Care-O-bot® II bringt Bier ans Sofa

Auch die zweite Generation des Roboterassistenten für Haushalt und Pflege vom Fraunhofer IPA soll insbesondere alten und pflegebedürftigen Menschen den Alltag erleichtern helfen. Die Entwicklung des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts „MORPHA – Intelligente Anthropomorphe Assistenzsysteme“ wird im Juni 2003 nach vierjähriger Laufzeit abgeschlossen.

Darf ich vorstellen, Care-O-bot® II: 1,48 m groß, mit Sensorkopf, Arm und aktiver Gehhilfe ausgerüstet. Die zweite Generation des Roboterassistenten für Haushalt und Pflege vom Fraunhofer IPA ist seiner Aufgabe näher gekommen. Er soll insbesondere alten und pflegebedürftigen Menschen den Alltag erleichtern helfen: Der Roboter kann Hol- und Bringdienste übernehmen und seinem Besitzer Stütze und Gehhilfe in der häuslichen Umgebung sein.

Gegenüber seinem Vorgänger hat Care-O-bot® II nicht nur ein neues Design. Der Arm mit 6 Freiheitsgraden und einer Reichweite von etwa einem Meter ist speziell für Haushaltsaufgaben konzipiert. Über einen schwenkbaren Kopf mit Kameras und Laserscanner nimmt Care-O-bot® II seine Umgebung wahr. Er vergleicht die Daten mit Objekteigenschaften aus einer Datenbank und kann so selbstständig bestimmte Gegenstände erkennen. An der Hand befindet sich ein weiteres Kamerasystem, um den Griff genau zu überwachen und zu präzisieren.

Bedient wird Care-O-bot® II über ein abnehmbares Funkpanel mit Touchscreen. Der Benutzer kann so die Aktionen des Roboters auch dann überwachen, wenn er sich nicht im gleichen Raum aufhält. Ebenfalls zum Bedienpanel gehört ein Mikrofon für Sprachbefehle. Care-O-bot® II ist einfach im Umgang und wenige Anweisungen genügen, um ihn in Gang zu setzen. Dabei helfen dem Roboter ein Handlungsplaner und eine Umgebungsdatenbank einfache Befehle in komplexe Bewegungsabläufe umzusetzen. Etwa 10 Stunden halten die Batterien im Dauerbetrieb bevor Care-O-bot® II zur Ladestation fahren muss.

Care-O-bot® II kann gebrechlichen Personen auch als Gehhilfe dienen. Seine Navigationsalgorithmen und seine Sensorik erlauben ihm nicht nur, sich selbstständig in der Wohnung zurechtzufinden. Sie helfen ihm auch, seinen Besitzer sicher zum Ziel zu geleiten. Über die Gehhilfestützen kann der Benutzer seinen Roboter genau so einfach bedienen wie ein nicht motorisiertes Gehhilfegefährt – mit einem Unterschied: Care-O-bot® II bewegt sich selbst, angeglichen an die Fortbewegung seines Benutzers. Die Gehhilfestützen sind je nach Bedarf ein- und ausfahrbar.

Die Entwicklung des Mensch-Maschine-Interface, der Handlungsplanung und der Bewegungsplanung, inklusive Gehhilfe, wurde im Projekt „MORPHA“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Ziel des im Jahr 1999 gestarteten Projekts „MORPHA – Intelligente Anthropomorphe Assistenzsysteme“ ist die Entwicklung neuer Interaktionsformen zwischen Mensch und IT-Systemen. Als eines von sechs Leitprojekten im Bereich der Mensch-Technik-Interaktion (MTI) wird „MORPHA“ nach vierjähriger Laufzeit im Juni 2003 abgeschlossen.

Die Ergebnisse aller MTI-Leitprojekte sind vom 3. bis 4. Juni 2003 im Rahmen einer abschließenden Statustagung im Berliner Congress Center der internationalen Fachwelt vorgestellt worden. Care-O-bot® II hat dort in einer Modellwohnung sein Können demonstriert und auf Kommando Getränkeflaschen geholt und gebracht.

Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
Dipl.-Ing. Matthias Hans
Telefon: +49(0)711/970-1191, Fax: +49(0)711/970-1008, E-Mail: hans@ipa.fraunhofer.de

Media Contact

Dipl.-Ing. Michaela Neuner idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verfahrenstechnologie

Dieses Fachgebiet umfasst wissenschaftliche Verfahren zur Änderung von Stoffeigenschaften (Zerkleinern, Kühlen, etc.), Stoffzusammensetzungen (Filtration, Destillation, etc.) und Stoffarten (Oxidation, Hydrierung, etc.).

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Trenntechnologie, Lasertechnologie, Messtechnik, Robotertechnik, Prüftechnik, Beschichtungsverfahren und Analyseverfahren.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Experiment öffnet Tür für Millionen von Qubits auf einem Chip

Forschenden der Universität Basel und des NCCR SPIN ist es erstmals gelungen, eine kontrollierbare Wechselwirkung zwischen zwei Lochspin-Qubits in einem herkömmlichen Silizium-Transistor zu realisieren. Diese Entwicklung eröffnet die Möglichkeit, Millionen…

Stofftrennung trifft auf Energiewende

Trennkolonnen dienen der Separation von unterschiedlichsten Stoffgemischen in der chemischen Industrie. Die steigende Nutzung erneuerbarer Energiequellen bringt nun jedoch neue Anforderungen für einen flexibleren Betrieb mit sich. Im Projekt ColTray…

Kreuzfahrtschiff als Datensammler

Helmholtz-Innovationsplattform und HX Hurtigruten Expeditions erproben neue Wege in der Ozeanbeobachtung. Wissenschaftliche Forschung nicht nur von speziellen Forschungsschiffen aus zu betreiben, sondern auch von nicht-wissenschaftlichen Schiffen und marinen Infrastrukturen –…

Partner & Förderer