Verbessert Atemtraining die Lebensqualität bei Übergewicht?

Wie wirkt sich gezieltes Atemtraining auf Lebensqualität und Stresstoleranz von übergewichtigen Menschen aus? Diese Frage untersuchen Mediziner der Abteilung für Psychosomatische und Allgemeine Klinische Medizin des Universitätsklinikums Heidelberg (Ärztlicher Direktor: Professor Dr. Wolfgang Herzog) im Rahmen einer neuen Studie. Teilnehmen kann, wer an Übergewicht leidet (BMI 30-40kg/m²) und zwischen 18 und 40 Jahre alt ist.

Bei Menschen, die an einem sogenannten metabolischen Syndrom mit Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhten Fettwerten im Blut und verändertem Zuckerstoffwechsel leiden, ist das innere Gleichgewicht empfindlich gestört. Persönliche Belastungen, Stress bei der Arbeit und in der Familie spielen beim metabolischen Syndrom eine entscheidende Rolle: Wer sich im Alltag überfordert fühlt und negativen Stress erlebt, dessen Stoffwechsel- und Kreislaufregulation verändert sich ungünstig. Betroffene büßen Lebensqualität ein und haben im Durchschnitt eine gegenüber Gesunden eingeschränkte Lebenserwartung.

Gezieltes Atemtraining entlastet Herzkreislauf- und Nervensystem

„Erst einmal tief durchatmen“ ist ein bekannter Rat für gestresste Mitmenschen. Tatsächlich ist der Einfluss des Atemrhythmus auf verschiedene Regelprozesse im menschlichen Körper wissenschaftlich erwiesen: Gezieltes Atemtraining kann das Herzkreislaufsystem entlasten und das Nervensystem dabei unterstützen, Stress effektiver abzufangen. So steigert die richtige Atemtechnik nachweislich die Lebensqualität von Patienten mit Depressionen oder Herzerkrankungen.

In der aktuellen Studie des Universitätsklinikums erfolgt das Atemtraining mittels Biofeedback, einer Methode, die körperliche Regelprozesse darstellt und erfahrbar macht. Das Training umfasst acht Sitzungen von durchschnittlich einer Stunde Dauer und ist für Studienteilnehmer kostenlos. Gesucht werden Teilnehmer im Alter von 18 bis 40 Jahren mit Übergewicht, die nicht regelmäßig Insulin spritzen oder Blutdruckmedikamente einnehmen.

Interessenten können sich an folgende Adresse wenden:
Dr. Arne Zastrow
Abteilung für Psychosomatische und Allgemeine Klinische Medizin (Innere Medizin II) der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 5829 (Montagnachmittag, Freitag)
E-Mail: Arne.Zastrow@med.uni-heidelberg.de
Weitere Informationen über die Abteilung für Psychosomatische und Allgemeine Klinische Medizin:

www.klinikum.uni-heidelberg.de/Innere-Medizin-II-Klinik-fuer-Allgemeine-Innere-Medizin-und-Psychosomatik.106653.0.html

Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 7.600 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 40 Kliniken und Fachabteilungen mit ca. 2.000 Betten werden jährlich rund 550.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.400 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland.
Bei Rückfragen von Journalisten:
Dr. Annette Tuffs
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 45 36
Fax: 06221 / 56 45 44
E-Mail: annette.tuffs(at)med.uni-heidelberg.de

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Dr. Annette Tuffs idw

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