Studie bestätigt Vorsorgegedanken des BfS

Die jetzt veröffentlichten Ergebnisse bestätigen den vom BfS vertretenen Vorsorgegedanken beim Gebrauch von Handys. Nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand besteht zwar unterhalb der Grenzwerte keine gesundheitliche Gefährdung durch den Mobilfunk. Allerdings zeigt die Studie auch, dass nach wie vor wissenschaftliche Unsicherheiten bestehen.

„Das BfS empfiehlt deshalb, die eigene Strahlenbelastung so gering wie möglich zu halten“, erklärt Wolfram König, Präsident des BfS, und ergänzt: „Diese Haltung hat uns bisher nicht nur Lob eingebracht“. Das BfS setzt sich darüber hinaus seit Jahren für die Kennzeichnung besonders strahlungsarmer Handys durch den Blauen Engel ein.

Als besonders strahlungsarm gelten Handys mit einem SAR-Wert von 0,6 Watt pro Kilogramm oder weniger. König: „Leider hat die Industrie bisher noch nicht von dieser Kennzeichnung Gebrauch gemacht, auch wenn derzeit etwa ein Drittel aller Handys auf dem Markt diese Bedingung erfüllen“. Eine Liste der SAR-Werte aller Handys gibt es auf www.bfs.de .

Bei der jetzt von einigen Medien aufgegriffenen Studie handelt sich um ein Teilergebnis einer größer angelegten Untersuchung, an der sich insgesamt 13 Länder beteiligen und deren Teilergebnisse derzeit zusammengeführt und ausgewertet werden. Mit einem abschließenden Ergebnis wird im Laufe des Jahres gerechnet. In der Studie wird der Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Tumoren des Zentralnervensystems und dem Verhalten von Mobilfunknutzern untersucht. Das jetzt vorliegende Teilergebnis liefert auch nach Aussage der Autoren keinen Beweis für die Gesundheitsgefährdung durch Handys, unterstreicht aber die Notwendigkeit weiterer wissenschaftlicher Forschung auf dem Gebiet, gerade hinsichtlich möglicher Langzeitwirkungen.

Das BfS betreibt mit dem seit 2002 laufenden Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramm eines der größten Programme zur Erforschung noch offener wissenschaftlicher Fragen auf dem Gebiet. Die Ergebnisse dieses Programms werden voraussichtlich gegen Ende dieses Jahres vorliegen und vom BfS der internationalen Fachwelt sowie der Öffentlichkeit präsentiert. Näheres zum Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramm gibt es im Internet unter http://www.emf-forschungsprogramm.de/ .

Das Bundesamt für Strahlenschutz wird weiter seinen Dreierschritt der Vorsorge verfolgen:

o Forschung zur Klärung offener Fragen
o Minimierung der persönlichen Strahlenbelastung insbesondere bei sensiblen Bevölkerungsgruppen

o Information der Verbraucherinnen und Verbraucher

Media Contact

Florian Emrich idw

Weitere Informationen:

http://www.emf-forschungsprogramm.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Experiment öffnet Tür für Millionen von Qubits auf einem Chip

Forschenden der Universität Basel und des NCCR SPIN ist es erstmals gelungen, eine kontrollierbare Wechselwirkung zwischen zwei Lochspin-Qubits in einem herkömmlichen Silizium-Transistor zu realisieren. Diese Entwicklung eröffnet die Möglichkeit, Millionen…

Stofftrennung trifft auf Energiewende

Trennkolonnen dienen der Separation von unterschiedlichsten Stoffgemischen in der chemischen Industrie. Die steigende Nutzung erneuerbarer Energiequellen bringt nun jedoch neue Anforderungen für einen flexibleren Betrieb mit sich. Im Projekt ColTray…

Kreuzfahrtschiff als Datensammler

Helmholtz-Innovationsplattform und HX Hurtigruten Expeditions erproben neue Wege in der Ozeanbeobachtung. Wissenschaftliche Forschung nicht nur von speziellen Forschungsschiffen aus zu betreiben, sondern auch von nicht-wissenschaftlichen Schiffen und marinen Infrastrukturen –…

Partner & Förderer