Klimakatastrophe hat australische Ur-Fauna vernichtet
Friedliche Koexistenz zwischen Mensch und Tier für 12.000 Jahre
Die Ur-Fauna Australiens ist mit ziemlicher Sicherheit einer Klimakatastrophe zum Opfer gefallen. Unwahrscheinlich ist es, dass Menschen die einstigen Tiere Australiens innerhalb von nur wenigen 1.000 Jahren ausgerottet haben. Zu diesem Schluss kommen zwei Studien, die in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Proceedings of the National Academy of Sciences PNAS erschienen sind. Die ersten Menschen besiedelten vor etwa 45.000 Jahren den Fünften Kontinent.
Die Ur-Fauna Australiens bestand unter anderem aus Beutel-Tigern (Thylacoleo carnifex), Riesen-Wombats und bis zu 400 Kilogramm schweren Eidechsen. Diese Tiere starben etwa zur gleichen Zeit aus als der Mensch erstmals am Kontinent auftauchte. In älteren Studien war sogar die Rede davon, dass sich diese Tiere und der Mensch nur etwa knapp 1.000 Jahre gemeinsam auf der Insel aufhielten, ehe die Großtiere schließlich völlig verschwanden. Untersuchungen des Wissenschaftsteams um Clive Trueman von der britischen University of Portsmouth und Forschern der University of Sydney weisen allerdings daraufhin, dass die Zeitspanne des Zusammenlebens der Fauna mit dem Menschen mindestens 10.000 bis 12.000 Jahre betragen haben könnte. Fossilienfunde bei den Cuddie Springs in New South Wales beweisen dies.
Das wiederum könnte bedeuten, dass die Menschen die Tiere jagten und durch Rodungen von Wald den Lebensraum einschränkten, so dass die Fauna sich rasch veränderte. Nach den nunmehrigen Erkenntnissen dürften aber große klimatische Veränderungen eine signifikante Rolle für das Verschwinden der großen Tieren gespielt haben. Außerdem meinen die Forscher reichten die damaligen Werkzeuge und Mittel bei weitem nicht aus, die großen Tiere flächendeckend zu jagen. „Der früheste Steinspeer, der je in Australien gefunden wurde, ist etwa 15.000 Jahre alt“, so Studien-Co-Autor Stephen Wroe von der University of Sydney. Demnach hat die einbrechende Kälte das Überleben von großen Tieren unmöglich gemacht.
Zu ähnlichen Forschungsergebnissen kommt auch eine zweite Studie im Fachmagazin Memoirs of the Queensland Museum. Knochenfundstätten in den Darling Downs in Queensland an kleineren Tieren haben gezeigt, dass das Verschwinden der Fauna mit einsetzender Trockenheit einherging. Vor etwa 30.000 Jahren ist die Trockenzone auf dem Kontinent auf 70 Prozent der gesamten Landfläche angestiegen.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.pnas.org http://www.qmuseum.qld.gov.au/organisation/publications/memoirsAlle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen
Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.
Neueste Beiträge
Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie
Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…
Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen
Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…
Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze
Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…