Arme Kinder öfter auf Intensivstation eingeliefert

Kinder aus ärmeren Verhältnissen brauchen eher intensivmedizinische Versorgung als Kinder aus besserem Hause. Diesen Schluss ziehen Forscher aus der bislang größten Untersuchung zu dem Thema.

Die Forscher fanden heraus, dass arme Kinder doppelt so wahrscheinlich auf die Intensivstation eingeliefert wurden. Für die Studie wurden die Daten von 40.000 Krankheitsgeschichten ausgewertet. Die Wissenschaftler der University of Leeds schreiben in den Archives of Disease in Childhood, dass ihre Überlebenschancen jedoch ebenso so gut waren, wie bei wohlhabenden Neugeborenen. Einzige Ausnahme sind Kindern aus wohlhabenden asiatischen Familien. Laut Studie war die Wahrscheinlichkeit eines Todesfalles hier ein Drittel höher.

Die Spezialisten der Universitäten Leeds und Leicester nutzten eine nationale Datenbank mit Informationen zu Kindern, die in intensivmedizinische Einrichtungen eingeliefert wurden. Während eines Zeitraumes von vier Jahren ergaben die Daten für England und Wales, dass ein durchschnittliches Kind über eine Wahrscheinlichkeit von eins zu 1.000 verfügt, diese Art der Betreuung zu benötigen. Als die 40.000 Krankheitsgeschichten entsprechend der Bewertung der Mangelsituation in fünf Gruppen aufgeteilt wurden, lag das Risiko einer Einweisung bei den finanziell am besten gestellten Bezirken nur halb so hoch wie in denen es am schlimmsten bestellt war.

Roger Parslow, einer der wissenschaftlichen Leiter der Studie, erklärte, dass diese Ergebnisse mit anderen Informationen in Einklang stünden, die die Ungleichheit in der Gesundheitsversorgung mit der Gesundheit von Kindern und Erwachsenen in Zusammenhang brachten. Er fügte jedoch hinzu, dass, obwohl mehr Kinder aus ärmeren Verhältnissen in Intensivstationen eingeliefert werden, diese keine höhere Sterberate aufweisen.

„Es gibt jedoch auf keinen Fall eine Ungleichheit in der Behandlung der Kinder aufgrund ihrer Herkunft.“ Eine Erklärung dafür, warum mehr Kinder aus besser stehenden asiatischen Familien sterben, konnte von den Wissenschaftlern nicht gefunden werden. Allein aus diesem Grund seien laut BBC weitere Studien notwendig.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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