Sensoren aus Jena an Bord des Kometenlanders Philae

Der Sensorkopf hat einen Durchmesser von etwa 10 Millimetern. Er ist auf einer Strebe des Landemoduls in einer Höhe von ca. 1 Meter über dem Boden angebracht. Er misst die Wärmestrahlung, die von einem Quadratmeter der Kometenoberfläche emittiert wird. Die Sensoren zeichnen sich durch eine hohe Detektivität und Robustheit aus. Sie sind in einem vom IPHT angefertigten Spezialgehäusen für den Einsatz im Weltraum verkapselt. Eine Besonderheit ist dabei, dass die Gehäuse so designt wurden, dass die Sensoren im Weltall evakuiert werden.

Thermoelektrische Sensoren wandeln Wärmestrahlung in elektrische Spannungssignale um. Aus diesen Messsignalen kann die Temperatur der Strahlungsquelle abgeleitet werden. Ein normales, berührendes Thermometer könnte die Temperatur auf dem Kometen nicht zuverlässig messen, da die Oberfläche des Kometen von Staub bedeckt ist.

Bereits 1995 kam das Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit dem Vorhaben Rosetta auf die IPHT-Wissenschaftler zu. Daraus und aus weiteren Kontakten hat sich eine langfristige Kooperation auf dem Gebiet der Weltraum-Missionen entwickelt. So sind auch im Mars-Rover Curiosity Sensoren des IPHT verbaut. Für vier weitere Weltraum-Missionen werden die Jenaer Wissenschaftler spezialangefertigte Sensoren zur Verfügung stellen.

Kometen sind die wahrscheinlich ältesten Reste des Staubes, aus dem unser Sonnensystem entstand. Ziel der Rosetta-Mission ist es, Erkenntnisse über die Entstehung und Evolution unseres Sonnensystems zu erhalten.

Insgesamt sind 17 Nationen an der Rosetta-Mission beteiligt. Die Kosten für die Mission belaufen sich auf rund eine Milliarde Euro. Erstmals kann durch die Mission ein Himmelskörper nicht nur im Vorbeifliegen untersucht werden, sondern direkt vor Ort. Rosetta ist bereits am 2. März 2004 gestartet und über 10 Jahre im All unterwegs gewesen. Am 6. August erreichte Rosetta Tschuri und schwenkte in die Umlaufbahn um den Kometen ein.

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