Indikatoren der massereichsten Sternexplosionen in der Milchstraße

In letzter Zeit wurde das Energiespektrum von Elektronen und Positronen aus dem Weltraum von mehreren Experimenten – darunter der Fermi-Satellit und das H.E.S.S.-Experiment in Namibia – präzise vermessen.

Viele mögliche theoretische Erklärungen der resultierenden neuen Daten beinhalten Annihilationsreaktionen von Teilchen der Dunklen Materie – von der wir guten Grund haben anzunehmen, dass es sie gibt, aber nicht wissen, aus was sie besteht. Möglicherweise liefert die Natur aber eine andere, einfache Erklärung für die experimentellen Beobachtungen.

Ein internationales Forscherteam mit Beteiligung von Dr. Athina Meli vom Erlangen Centre for Astroparticle Physics (ECAP) der Universität Erlangen-Nürnberg hat unter Leitung von Prof. Peter L. Biermann (Max-Planck -Institut für Radioastronomie und Universität Bonn) herausgefunden, dass Teilchenbeschleunigung in Schockwellen bei der Explosion von Riesensternen, die mehr als 15-mal schwerer sind als unsere Sonne, die Beobachtungen erklären kann.

Sterbende Riesensterne stoßen bei einer finalen Explosion den Großteil ihrer Materie ab, die sich dann ihren Weg durch den umgebenden Sternenwind bahnt. Während dieses Vorgangs werden Elektronen und Positronen in zwei verschiedenen Bereichen beschleunigt und emittiert: Zum einen, mit niedrigerer Energie, von der gesamten Oberfläche des explodierenden Sterns, zum anderen mit hoher Energie aus dem Bereich seiner Polkappen. Gerade diese hochenergetischen Emissionen können den experimentell beobachteten Teilchenfluss erklären.

Die Universität Erlangen-Nürnberg, gegründet 1743, ist mit 26.000 Studierenden, 550 Professorinnen und Professoren sowie 2000 wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte Universität in Nordbayern. Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen an den Schnittstellen von Naturwissenschaften, Technik und Medizin in engem Dialog mit Jura und Theologie sowie den Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Seit Mai 2008 trägt die Universität das Siegel „familiengerechte Hochschule“.

Weitere Informationen für die Medien:

Dr. Athina Meli
Tel.: 09131/85-27062
athina.meli@physik.uni-erlangen.de

Media Contact

Ute Missel idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-erlangen.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Physik Astronomie

Von grundlegenden Gesetzen der Natur, ihre elementaren Bausteine und deren Wechselwirkungen, den Eigenschaften und dem Verhalten von Materie über Felder in Raum und Zeit bis hin zur Struktur von Raum und Zeit selbst.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Astrophysik, Lasertechnologie, Kernphysik, Quantenphysik, Nanotechnologie, Teilchenphysik, Festkörperphysik, Mars, Venus, und Hubble.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer