Forscher basteln an Satelliten-Reparaturroboter

Forscher der kanadischen Queen's University arbeiten gemeinsam mit dem Raumfahrtunternehmen MDA Space Missions an einem robotischen System, das eine Reparatur von Satelliten im Erdorbit ermöglicht.

Das „Autonomous Space Servicing Vehicle“ (ASSV) soll künstliche Trabanten davor bewahren, durch Fehlfunktionen oder versiegenden Treibstoff zu „Weltraummüll“ zu verkommen. Da reparaturbedürftige Satelliten eingefangen werden müssen, sehen die Wissenschaftler in derem Erkennen und Verfolgen die wichtigste technische Herausforderung für ein autonomes Service-Raumfahrzeug.

Bei Satelliten beispielsweise im geostationären Orbit kommen bemannte Reparaturmissionen aufgrund der begrenzten Reichweite von Raumfahrzeugen nicht in Frage. Das ASSV soll solche Satelliten aufspüren, einfangen und in seine Reparaturbucht manövrieren. „Die eigentliche Reparatur müsste nicht in Echtzeit erfolgen, da sich alles in fester Position befindet und ein Mensch per Telerobotik alle erforderlichen Arbeiten durchführen kann“, erklärt Michael Greenspan, Professor für Elektro- und Computertechnik an der Queens University. Das eigentliche Problem sei das Erkennen und Einfangen des Satelliten.

Das robotische Reparatur-Raumfahrzeug muss zunächst den Satelliten erkennen, feststellen, wie sich dieser bewegt, und in der Lage sein, das Ziel zu verfolgen. Vor dem Einfangen des Satelliten muss das ASSV die eigene Bewegung außerdem jener des Satelliten angleichen. Die Forscher an der Queen's University haben eine Software entwickelt, die das erforderliche Erkennen und Echtzeit-Tracking von Satelliten ermöglicht. Herkömmliche Video-Kameras sind bei den Lichtverhältnissen im Weltraum kaum sinnvoll. Daher soll das ASSV mit LIDAR arbeiten, um Satelliten wahrzunehmen. Das ist eine Radar-ähnliche Technologie, die mit Laserlicht arbeitet. Die weitere Entwicklung des Gesamtsystems wird vom kanadischen Natural Sciences and Engineering Research Council unterstützt.

Hintergrund der Arbeit ist, dass bereits tausende künstliche Satelliten die Erde umkreisen. „Das sind mechanische Systeme, also werden sie irgendwann versagen“, erklärt Greenspan. Eine Wartung bei Fehlfunktionen könnte die Funktionsdauer ebenso erhöhen wie ein Auftanken im Bedarfsfall. Dass geeignete robotische Wartungssysteme für die Raumfahrt wirtschaftlich essenziell wären, hat erst Mitte dieses Jahres eine Gruppe deutscher und britischer Wissenschaftler betont (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=080701001).

Media Contact

Thomas Pichler pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Physik Astronomie

Von grundlegenden Gesetzen der Natur, ihre elementaren Bausteine und deren Wechselwirkungen, den Eigenschaften und dem Verhalten von Materie über Felder in Raum und Zeit bis hin zur Struktur von Raum und Zeit selbst.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Astrophysik, Lasertechnologie, Kernphysik, Quantenphysik, Nanotechnologie, Teilchenphysik, Festkörperphysik, Mars, Venus, und Hubble.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

FDmiX: Schnelle und robuste Serienproduktion von Nanopartikeln

Verkapselungstechnologie der nächsten Generation… Nukleinsäure-basierte Medikamente wie mRNA-Impfstoffe bieten ein enormes Potenzial für die Medizin und eröffnen neue Therapieansätze. Damit diese Wirkstoffe gezielt in die Körperzellen transportiert werden können, müssen…

Sensor misst Sauerstoffgehalt in der Atemluft

Eine zu geringe oder zu hohe Sauerstoffsättigung im Blut kann bleibende körperliche Schäden bewirken und sogar zum Tod führen. In der Intensiv- und Unfallmedizin wird die Sauerstoffkonzentration der Patientinnen und…

Neue MRT-Technik erkennt Schlaganfälle in kürzester Zeit

Tag gegen den Schlaganfall: Forschende der Universitätsmedizin Mainz haben im Rahmen einer Studie erstmals eine KI-gestützte Magnetresonanz-Tomographie (MRT)-Methode untersucht, um akute ischämische Schlaganfälle effizienter detektieren zu können. Dabei setzten sie…

Partner & Förderer