Japaner schicken Sonnensegel in den Weltraum

Möglichkeit interstellarer Reisen wird realer

Japan hat ein empfindliches Sonnensegel in den Weltraum geschickt, ein Gerät, das laut Wissenschaftlern Reisen zu entfernten Planeten ermöglichen könnte. Das Japanese Institute of Space Astronautical Science (ISAS) hat zwei Segel an Board seiner Rakete S-310-34 getestet.

Theoretisch reflektieren Sonnensegel Lichtpartikel von der Sonne, kommen in die entgegengesetzte Richtung in Schwung und treiben das Raumfahrzeug vorwärts. Viele hoffen, dass solche Sonnensegel den Menschen eines Tages Reisen zu den Sternen ermöglichen. Weil sich Sonnensegel kontinuierlich beschleunigen, könnten sie weit entfernte Ziele in erstaunlich kurzer Zeit erreichen. Aber jenseits der Gebiete des Jupiter würde das Sonnenlicht zu schwach werden, weshalb es Vorschläge gibt, für interstellare Reisen Laser auf dem Segel zu positionieren.

Nun konnte das erste Mal ein Solarsegel ausgefahren werden, da es extrem schwierig ist, ein Material zu finden, das leicht aber kräftig genug ist, um sich über eine größere Entfernung zu entfalten. Die kleine S-310-Rakete ist vom Uchinoura Space Center in Kagoshima gestartet und hat zwei verschiedene Typen von Segeln mit einer Dicke von 7,5 Mikrometern transportiert. 100 Sekunden nach dem Start und bei einer Höhe von 122 Kilometern hat die Rakete das erste Segel vom Typ „Klee“ ausgefahren, das aus vier Segmenten besteht. 230 Sekunden nach dem Abheben und bei einer Höhe von 169 Kilometern hat sie das zweite Segel ausgefahren, das unter der Typenbezeichung „Fächer“ bekannt ist und aus sechs Segmenten besteht. Beide Aussetzungen verliefen erfolgreich und die Rakete platschte sechs Minuten und 40 Sekunden nach dem Abheben ins Meer.

Media Contact

Marietta Gross pressetext.austria

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