Städte und Gemeinden sind abhängig von der Natur

Der neue TEEB-Bericht für lokale und regionale Entscheidungsträger wird heute bei vier Veranstaltungen rund um den Globus vorgestellt. In Curitiba (Brasilien), Neu Delhi (Indien), Kapstadt (Südafrika) und Gent (Belgien) nehmen Vertreter von Landesregierungen, Kommunen, Stadt- und Kreisräten die Empfehlungen der Wissenschaftler von TEEB entgegen. Der Bericht zeigt, wie Städte und Gemeinden Geld sparen und dabei gleichzeitig die lokale und regionale Wirtschaft stärken, die Lebensqualität verbessern, Arbeitsplätze schaffen und die Natur schützen können.

Der Trend der weltweiten Verstädterung nimmt kontinuierlich zu, in den nächsten zwei Jahrzehnten werden etwa 60 Prozent der Weltbevölkerung in urbanen Gebieten wohnen. Damit werden Städte und Gemeinden immer mehr zu entscheidenden Akteuren, wenn es darum geht, den Übergang zu einer kohlenstoffarmen und ressourceneffizienten Wirtschaftsordnung zu verwirklichen. Denn die Städte, in denen mehr als die Hälfte der Menschheit lebt, machen zwar nur 2 Prozent der Erdoberfläche aus, verbrauchen aber 75 Prozent der der natürlichen Ressourcen und produzieren 75 Prozent der Abfälle.

TEEB demonstriert, wie abhängig Städte und Gemeinden von der Natur sind und dass die Natur – zum Beispiel durch die Bereitstellung von Trinkwasser oder die Luftreinhaltung preiswerte Lösungen für kommunale Probleme liefert. Lokale und regionale politische Entscheidungsträger werden dazu aufgefordert, solche Leistungen der Natur stärker wertzuschätzen und in das Management von Städten, ländlichen Regionen und Schutzgebieten sowie in die Raumplanung zu integrieren. Zahlreiche erfolgreiche Modelle werden vorgestellt.

TEEB (The Economics of Ecosystems and Biodiversity) wurde von Deutschland und der Europäischen Kommission auf Vorschlag der G8-Umweltminister im Jahr 2007 initiiert, um den ökonomischen Wert der biologischen Vielfalt und die Kosten der Naturzerstörung zu untersuchen. Die Studie wird unter der Schirmherrschaft des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) durchgeführt. Ein erster Zwischenbericht der TEEB-Studie wurde auf der UN-Naturschutzkonferenz im Mai 2008 in Bonn vorgelegt. Im November 2009 erschien der TEEB-Bericht für politische Entscheidungsträger, im Juli 2010 der Bericht für die Wirtschaft. Der TEEB-Abschlussbericht wird bei der 10. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity – CBD) im Oktober 2010 in Japan vorgestellt werden.

Weitere Informationen finden sich unter www.teebweb.org und www.bmu.de

Media Contact

Dr. Christiane Schwarte BMU-Pressereferat

Weitere Informationen:

http://www.bmu.de http://www.teebweb.org

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Experiment öffnet Tür für Millionen von Qubits auf einem Chip

Forschenden der Universität Basel und des NCCR SPIN ist es erstmals gelungen, eine kontrollierbare Wechselwirkung zwischen zwei Lochspin-Qubits in einem herkömmlichen Silizium-Transistor zu realisieren. Diese Entwicklung eröffnet die Möglichkeit, Millionen…

Stofftrennung trifft auf Energiewende

Trennkolonnen dienen der Separation von unterschiedlichsten Stoffgemischen in der chemischen Industrie. Die steigende Nutzung erneuerbarer Energiequellen bringt nun jedoch neue Anforderungen für einen flexibleren Betrieb mit sich. Im Projekt ColTray…

Kreuzfahrtschiff als Datensammler

Helmholtz-Innovationsplattform und HX Hurtigruten Expeditions erproben neue Wege in der Ozeanbeobachtung. Wissenschaftliche Forschung nicht nur von speziellen Forschungsschiffen aus zu betreiben, sondern auch von nicht-wissenschaftlichen Schiffen und marinen Infrastrukturen –…

Partner & Förderer