Messungen belegen: Nebel verringert Waldbrandgefahr

Der Waldbrand am Sylvensteinspeicher, der vier Tage lang die Einsatzkräfte vor Ort in Atem gehalten hat, ist gelöscht. Doch solange die derzeitige Wetterlage andauert, kann zumindest im Gebirge keine Entwarnung gegeben werden. Dagegen sind Dürreschäden in den Wäldern momentan wegen der jahreszeitlich herabgesetzten Transpiration der Waldbäume nicht zu befürchten.

Seit Mitte Oktober hat es im Süden Bayerns nicht mehr geregnet. Die starke Sonneneinstrahlung in den Hochlagen, teilweise durch Fön verstärkt, hat gerade in lichteren, vergrasten Bergwäldern die Oberbodenvegetation stark ausgetrocknet.

Besser sieht die Situation in tiefer gelegenen Gebieten aus. Wissenschaftler der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) haben nun nachgewiesen, dass der langanhaltende Nebel in den Tieflagen Bayerns deutlich zur Verbesserung der Wasserversorgung in den Wäldern beigetragen hat. Er hat damit wohl auch eine Waldbrandgefahr in größeren Landesteilen verhindert.

Wie Messergebnisse aus den 18 bayerischen Waldklimastationen zeigen, wird insbesondere in Nadelwäldern der Nebel von den Baumkronen ausgekämmt und gelangt in den Boden. Auf diese Weise wird dem Wald mehr Wasser zugeführt als er momentan verdunstet. In den höheren Lagen der Alpen und des Bayerischen Waldes lag dagegen die potentielle Verdunstung durch die fehlenden Nebeldecken um das drei- bis vierfache höher als in niedrigeren Lagen. Damit gelangte praktisch kein Wasser in den Waldboden.

Insgesamt ist dennoch die Wasserversorgung für die Waldbäume in Bayern den Wissenschaftlern zufolge nicht kritisch, Trockenschäden sind derzeit nicht zu befürchten. Dies liege auch daran, dass die Bäume wegen ihrer winterlich eingeschränkten Wachstumsvorgänge nur wenig Wasser verbrauchen.

Media Contact

Kurt Amereller idw

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