Klima liegt in Konsumentenhand

Die Konsumenten entscheiden in hohem Ausmaß mit, ob die globale Erwärmung gebremst werden kann oder nicht. Zu diesem Schluss kommt das Institut für nachhaltigen Konsum der Universität Manchester in einem Bericht im Vorfeld des baldigen UN-Klimagipfels in Kopenhagen.

Laut Berechnungen ist der Konsum für bis zu drei Viertel aller vom Menschen verursachten Treibhausgase verantwortlich. Forschungsleiter Mohan Munasinghe, einer der 2007 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Vorsitzenden des Weltklimarats IPCC, fordert eine „grüne Revolution“ des Konsums, um langfristig ehrgeizigere Emissionsziele zu erreichen.

Konsum hängt direkt mit den Emissionen des Treibhausgasen zusammen, die wesentlich an der Erderwärmung beteiligt sind. Die wichtigsten Quellen dafür sind die fossilen Treibstoffe, die Verwendung von auf Kohlenstoff beruhenden Materialien in der Erzeugung und auch die Emissionen der Landwirtschaft. Teilt man die Kohlendioxid (CO2)-Emissionen der Produktionsschritte den Ländern zu, in denen Güter und Dienstleistungen konsumiert werden, sind die Ergebnisse verblüffend. „Fast ein Fünftel der chinesischen Emissionen werden etwa im Auftrag anderer Länder produziert. Umgekehrt würden die Ausstöße der USA um acht Prozent höher sein, wenn man den Konsum berücksichtigt“, so Munasinghe.

Grüne Konsumentscheidungen fördern

Konsumenten werden häufig als Teil des Klimaproblems gesehen. Ihre Rolle sei jedoch auch für dessen Lösung grundlegend, betont der Klimaexperte. „Wir brauchen neue, innovative Ansätze zur Reduktion des Treibhausgas-Ausstoßes. Denn die Menschen der reichen Länder werden mit die bisher verfolgten Strategien kaum die notwendige Reduktion ihrer Lebensstandards akzeptieren.“ Ähnlich würden auch die Bewohner der Entwicklungsländer nicht bereit sein, nur aus Klimagründen auf die Vorteile der wirtschaftlichen Entwicklung zu verzichten.

Der Bericht fordert Regierungen und die Unternehmen auf, die Barrieren zu beseitigen, die Konsumenten von Entscheidungen für umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen abhalten. Das könnten Steuervergünstigungen, Kampagnen und Zielmarketing sein, wobei es auch eine bessere Kennzeichnung und Informationen brauche. Der Bericht vermisst international anerkannte Messmethoden für Kohlenstoff-Gehalt und Umweltauswirkung. Darüber hinaus sollten Unternehmen Emissionen in allen Arbeitsschritten von Rohstoffgewinnung, Produktion, Verteilung, Verbrauch bis hin zur Entsorgung vermindern.

Media Contact

Johannes Pernsteiner pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer