NABU will frei lebende Luchse in Deutschland schützen – Aktionsplan vorgestellt

Zentrale Punkte sind der Ausbau des flächendeckenden Netzes ehrenamtlicher Luchsbetreuer, die verstärkte Zusammenarbeit von Experten und Behörden in den Bundesländern, die Stärkung von Forschung zu den aktuellen Vorkommen des Luchses sowie Aufklärung der Öffentlichkeit. „Ob Luchse in Deutschland eine Überlebenschance haben, entscheidet sich maßgeblich in unseren Köpfen.

Damit Menschen den Luchs akzeptieren, müssen sie etwas über ihn und seine Lebensgewohnheiten wissen und bei möglichen Konflikten rasche Unterstützung und Hilfe bekommen“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Es bedürfe einer unbürokratischen Entschädigungspraxis für den eventuellen Verlust von Nutztieren. Hier seien insbesondere die Bundesländer in der Pflicht.

Vor etwa 150 Jahren wurde die einzige europäische Großkatze in Deutschland ausgerottet. Ursache dafür war die gnadenlose Verfolgung durch den Menschen, vor allem weil der Luchs als direkter Jagdkonkurrent empfunden wurde und als Bedrohung für das Kleinvieh galt. Heute sind Luchse in Deutschland wieder auf dem Vormarsch.

Nachweise gibt es im Bayerischen Wald, im Pfälzerwald, in der Eifel, im Schwarzwald, im Donautal und Teilen Hessens sowie in Nordrhein-Westfalen und Sachsen. Im Bereich des Nationalparks Harz wurden seit 2001 Luchse erfolgreich ausgewildert. Derzeit gibt es etwa 50 frei lebende Luchse in Deutschland.

Eine große Gefahr für Luchse ist neben illegalen Abschüssen das dichte Verkehrsnetz. Vor allem Jungtiere unternehmen auf der Suche nach einem neuen Revier ausgedehnte Wanderungen und werden dabei häufig ein Opfer des Straßenverkehrs. Der NABU hat einen bundesweiten Wildwegeplan erarbeitet, um die Wanderwege von Luchs & Co. in Deutschland durchgängiger zu machen. „Der Luchs kann wieder natürlicher Bestandteil und ein gern gesehener Gast unserer Waldgebiete werden – wenn wir ihn lassen“, so Tschimpke.

„Aktionsplan Luchs“ und Bilder im Internet unter www.NABU.de

Media Contact

Magnus Herrmann idw

Weitere Informationen:

http://www.NABU.de

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