Deutschland führender Partner bei Frühwarnsystem

Die ersten Bojen eines Tsunami-Frühwarnsystems werden im Oktober 2005 vor Indonesien ausgesetzt

Das Bundeskabinett hat am heutigen Mittwoch grünes Licht gegeben für den Start des Tsunami-Frühwarnsystems im pazifischen Ozean. Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn kündigte an, dass das Forschungsschiff „SONNE“ schon im Oktober 2005 die ersten GPS-gestützten deutschen Mess-Bojen sowie Ozeanbodendrucksensoren vor Indonesien aussetzen werde. „Deutschland ist mit seinen wissenschaftlich-technischen Kapazitäten führender Partner beim Aufbau dieses internationalen Frühwarnsystems.“ Neben Indonesien hätten bereits Indien und andere Länder am Indischen Ozean ihr Interesse an einer Kooperation mit Deutschland bekundet. „Das schnelle Handeln Deutschlands bringt den Menschen vor Ort viel Zuversicht und Hoffnung“, sagte Bulmahn. Noch nicht einmal ein Jahr nach dem verheerenden Tsunami vom 26. Dezember beginne der Aufbau des Frühwarnsystems.

Bulmahn hob hervor, dass zusätzlich zum Aussetzen der Bojen und seismischen Geräte ein umfassendes projektbezogenes „Capacity-Buildung“ geplant sei. „Unter Beteiligung von Wissenschaft, Industrie und Organisationen werden parallel Schulungen für die Verantwortlichen von der Anwendung und Nutzung der Technologie bis hin zur Meldung am Strand durchgeführt. Die Bewohner der gefährdeten Regionen werden in Präventionsmaßnahmen mit einbezogen“, sagte Bulmahn. Das Frühwarnsystem habe in seiner letzten Ausbaustufe einen Gesamtwert von 45 Millionen Euro. Deutschland werde der Republik Indonesien diese innovative Technologie im Rahmen der Tsunami-Hilfe zur Verfügung stellen, betonte Bulmahn.

Der Vorteil des deutschen Konzeptes sei, so Bulmahn, dass es Daten in Echtzeit liefere und damit schnellstmögliche Vorwarnzeiten sichere. Neben Tsunamis sollen auch andere Naturkatastrophen wie etwa Vulkanausbrüche oder Unwetter im Rahmen eines Early-Warning-Systems frühzeitig erkannt werden. Bereits im Januar hatten Forscher unter Federführung des GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) stellvertretend für die deutschen Geowissenschaften für Ministerin Bulmahn ein Konzept ausgearbeitet, das bei der „Desaster Reduction“-Konferenz der Vereinten Nationen im japanischen Kobe internationale Beachtung bekam. „Wir müssen weg von der Reaktion auf Naturkatastrophen und hin zur Prävention“, sagte Bulmahn.

Media Contact

BMBF - Pressereferat

Weitere Informationen:

http://www.bmbf.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Aufbruchstimmung in der Alzheimer-Forschung

Bei der Alzheimer Erkrankung lagern sich Eiweiße im Gehirn ab und schädigen es. Prof. Dr. Susanne Aileen Funke von der Hochschule Coburg hat eine Methode gefunden, die solche gefährlichen Eiweißverbindungen…

Chronische Entzündungen durch Ansätze aus der Natur behandeln

Die interdisziplinäre Forschungsgruppe „nature4HEALTH“ hat jüngst ihre Arbeit aufgenommen. Das Team der Friedrich-Schiller-Universität Jena und des Universitätsklinikums Jena entwickelt ganzheitliche naturstoffbasierte Therapieansätze für die Behandlung chronisch-entzündlicher Erkrankungen. Chronische Entzündungen sind…

Antivirale Beschichtungen und Zellkultur-Oberflächen maßgeschneidert herstellen

Verfahren der Kieler Materialwissenschaft ermöglicht erstmals umfassenden Vergleich von Beschichtungen für biomedizinische Anwendungen. Der Halteknopf im Bus, die Tasten im Fahrstuhl oder die Schutzscheibe am Anmeldetresen in der Arztpraxis: Täglich…

Partner & Förderer