Naturschutz in unserer Gesellschaft konsequent mehr Bedeutung verleihen

Seit ihrer Gründung 1991 hat die DBU über 400 Naturschutzprojekte mit mehr als 95 Millionen Euro gefördert. Die gerade erschienene Broschüre „Naturschutz und biologische Vielfalt“ stellt eine Auswahl dieser Projekte vor.

Vieles ist für den Erhalt der biologischen Vielfalt schon geschehen. Dennoch: Fast drei Viertel der natürlichen Lebensraumtypen in Deutschland – das sind etwa Salzwiesen, Dünen, Heide und Moore – sind in Gefahr. Hauptursachen: Die intensive Landnutzung, der Flächenverlust und das Zerschneiden durch Siedlungen und Verkehr. Täglich werden über 110 Hektar für den Siedlungs- und Straßenbau verbraucht – rund 154 Fußballfelder. Für strengen Naturschutz bleiben nur knapp vier Prozent der Landesfläche. „Die Zahlen zeigen, wie wichtig es ist, die Zerstörung der biologischen Vielfalt zu stoppen und dem Naturschutz in unserer Gesellschaft konsequent mehr Bedeutung zu verleihen“, sagt Franz-Georg Elpers, Pressesprecher der Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU). Seit ihrer Gründung hat die DBU über 400 Naturschutzprojekte mit mehr als 95 Millionen Euro gefördert. Die gerade erschienene DBU-Broschüre „Naturschutz und biologische Vielfalt“ stellt eine Auswahl dieser Projekte vor.

Dem Naturschutz mehr Raum geben

Naturschutz sei ein zentraler Teil nachhaltiger Entwicklung. Ziel müsse es daher sein, dem Naturschutz mehr Raum zu geben, so Elpers. Konkret sollten Naturschutzziele nicht nur in Schutzgebieten gelten, sondern müssten stärker Bestandteil alltäglicher landwirtschaftlicher und forstlicher Produktion und der Siedlungsentwicklung werden.

Grundlagen für ein Naturschutzförderprogramm in Nordwestdeutschland erarbeitet

Ökologische Leistungen zum Schutz wertvoller Grünlandflächen in der Landwirtschaft zu belohnen statt Verbote auszusprechen – das war Grundgedanke eines DBU-Projektes der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz (NNA) mit dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und der Hochschule Bremen. Die Wissenschaftler erarbeiteten Grundlagen für ein Naturschutzförderprogramm in Nordwestdeutschland. Landwirte können nun mit neuen Erfassungs- und Bewertungsmethoden selbst beurteilen, ob ihre Flächen artenreich sind und damit in spezielle Agrarumweltprogramme der Bundesländer oder der Europäischen Union (EU) passen.

Große Flüsse – herausragende Bedeutung für den Erhalt der biologischen Vielfalt in Deutschland

Auch ein anderes konfliktträchtiges Thema wurde mit DBU-Unterstützung angepackt: Den großen Flüssen komme eine herausragende Bedeutung für den Erhalt der biologischen Vielfalt in Deutschland zu. Doch seien Naturschutzbelange hier meist stark vernachlässigt. Dem Rhein Teile seiner Ufer und Auen zurückzugeben, das war das Ziel des Naturschutzbundes (NABU) im Projekt „Lebendiger Rhein – Fluss der tausend Inseln“. Das Vorhaben habe gezeigt, dass es „durchaus möglich ist, den Fluss als einen der am stärksten verbauten Ströme weltweit naturgerechter zu gestalten“, sagte Elpers. Etwa 11.500 Kubikmeter Uferbefestigung, also knapp 11.500 Tonnen, seien allein an Ober- und Mittelrhein abgetragen, etwa zweieinhalb Kilometer Ufer wieder belebt worden. Für bedrohte Tiere wie den Flussregenpfeifer oder der Barbe hätten die Naturschützer neue Flusslebensräume schaffen können.

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr

Naturschutz sollte von klein auf erlernt werden. Die DBU fördert daher Projekte, die Natur hautnah erlebbar machen und dabei besonders Kindern und Jugendlichen Wissen über die Umwelt vermitteln. So wie im Urwald-Life-Camp des Landesverbands Thüringen des Deutschen Jugendherbergswerks in Lauterbach. Eingebettet in die Landschaft des Nationalparks Hainich nutzt es die zahlreichen Angebote an Erfahrungs-, Erlebnis- und Spielmöglichkeiten. Elpers: „Das Camp ist ein idealer Ausgangspunkt für naturnahe Erkundungen und nachhaltige Umweltbildung.“

Broschüre „Naturschutz und biologische Vielfalt“ kostenlos bestellen

Die kostenlose Broschüre „Naturschutz und biologische Vielfalt“ kann bestellt werden bei der DBU, An der Bornau 2, 49090 Osnabrück, Fax: 0541/9633190.

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DBU

Weitere Informationen:

http://www.dbu.de

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