Tuberkulose: Blut-Test in Sicht

Ein Wissenschaftlerteam unter der Leitung des National Institute for Medical Research (NIMR) ist einem prädikativen Blut-Test für Tuberkulose einen entscheidenden Schritt näher gekommen. Ein DNA-Fingerabdruck im Blut könnte helfen herauszufinden, wer Symptome entwickeln und die Infektion weiter verbreiten wird.

Ein derartiger Test würde eine frühere Diagnose und Behandlung der Krankheit ermöglichen. Dadurch könnten viele Menschenleben gerettet werden. Experten wie Mike Mandelbaum von TB Alert halten die in Nature veröffentlichten Forschungsergebnisse für bemerkenswert. Es sei jedoch abzuwarten, ob sie einer weiteren Überprüfung tatsächlich standhalten.

Ein Zehntel der Infizierten erkrankt

Tuberkulose führt zu Symptomen wie Husten, Schmerzen im Brustbereich und Gewichtsverlust. Jede Sekunde wird weltweit ein Mensch mit Tuberkulose infiziert. Fast zwei Mio. Menschen sterben jedes Jahr an dieser Krankheit. Aber nur einer von zehn Infizierten erkranken tatsächlich.

Derzeit können Haut- oder Bluttests zeigen, ob jemand infiziert ist. Wenn keine Symptome vorhanden sind, ist es nicht möglich vorherzusagen, ob es zu einer Erkrankung kommen wird. Wissenschaftler aus Großbritannien, den USA und Südafrika haben für die aktuelle Studie die genetische Signatur im Blut von erkrankten Patienten untersucht.

Genetische Marker nachgewiesen

Das Team um Anne O'Garra konnte bei rund zehn Prozent der Patienten mit latenten Infektionen die gleichen genetischen Marker nachweisen. Damit liegt nahe, dass sie erkranken könnten. Diese Patienten werden weiter beobachtet, um zu sehen, ob sie tatsächlich Symptome entwickeln.

O'Garra erklärte gegenüber der BBC, dass der neue Blut-Test viel versprechend, aber noch nicht ganz ausgereift sei. Sie betonte, dass eine Möglichkeit vorherzusagen, wer wirklich erkranken wird, einen entscheidenden Vorteil in der Bekämpfung dieser globalen Epidemie bedeuten würde.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer